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Wirtschaft: Weniger Lust auf teure Bananen

BERLIN/WIESBADEN (sih).Der Appetit auf Bananen ist den Deutschen vergangen.

BERLIN/WIESBADEN (sih).Der Appetit auf Bananen ist den Deutschen vergangen.So sind im vergangenen Jahr nur noch 1,02 Mill.Tonnen Bananen eingeführt worden, 4,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor.Dies berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag.Damit hat sich die Importmenge seit Beginn des Bananenkriegs zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) 1993 um mehr als ein Viertel verringert.

Die EU-Bananenmarktordnung, die seit 1993 in Kraft ist, benachteiligt den Import der sogenannten "Dollarbananen" aus Lateinamerika gegenüber den Bananenimporten aus Afrika und früheren französischen Kolonien.Bananen darf nur noch importieren, wer eine Lizenz hat, die maximale Einfuhrmenge deutscher Importeure hat die Europäische Kommission kontingentiert.Sie liegt dieses Jahr bei 680 000 Tonnen und ist trotz Nachfragerückgang immer noch zu gering, um die Vorliebe der Deutschen für Bananen zu bedienen.So erreichte der Bananenkonsum 1993 die Rekordmarke von 1,38 Mill.Tonnen, ein Zwischenhoch gab es 1995 mit 1,31 Mill.Tonnen.

Um die Nachfrage zu decken, müssen deutsche Importeure Lizenzen anderer europäischer Händler teuer hinzukaufen.Insgesamt hat die Bananenmarktordnung daher dazu geführt, daß die Bananenpreise gestiegen sind.Nach Darstellung der Statistiker stiegen die Preise seit 1993 von 830 DM pro Tonne auf 1221 DM pro Tonne im vergangenen Jahr.Der Großteil der Bananen, 85 Prozent der Gesamtimporte, stammt laut Statistik aus den süd- und mittelamerikanischen Ländern Ecuador, Kolumbien, Panama und Costa Rica mit insgesamt 874 000 Tonnen.Einfuhren aus den EU-Ländern Frankreich mit Martinique und Guadeloupe sowie Spanien mit den kanarischen Inseln betrugen 1998 knapp 60 000 Tonnen, Importe aus Afrika erreichten 13 000 Tonnen.

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