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Wirtschaft: Werftendeal geplatzt

Araber haben kein Interesse mehr an Blohm+Voss

Hamburg/Essen - Der sicher geglaubte Verkauf des zivilen Teils der Hamburger Werft Blohm + Voss an die arabische Schiffbaugruppe Abu Dhabi Mar ist zunächst gescheitert. Die „kommerziellen Anreize“ für die Transaktion hätten sich in einer Weise abgeschwächt, dass erwartete Geschäftschancen nicht mehr tragfähig erschienen, teilte Thyssen-Krupp am Freitag in Essen mit.

Verantwortlich für die Entscheidung von Abu Dhabi Mar sei die aktuell schwierige Situation in der Region Nahost und Nordafrika. Es sei dabei nicht um mögliche Probleme bei der Hamburger Werft gegangen, hieß es. Auch aus der geplanten Kooperation im militärischen Schiffbau wird nichts. Lediglich den zivilen Teil der Kieler Werft HDW Gaarden wollen die Araber noch übernehmen. Thyssen-Krupp kündigte an, innerhalb der kommenden 18 Monate einen neuen Käufer für die zivilen Teile von Blohm+Voss suchen und den Kriegsschiffbau in eigener Regie weiterbetreiben zu wollen.

Der Verkauf an Abu Dhabi Mar galt eigentlich als perfekt. Schon im Herbst 2009 hatten sich beide Seiten im Grundsatz auf das Geschäft verständigt, mit dem die Araber den Schiffsneubau von bis zu 700 Millionen Euro teuren Mega-Yachten, das Reparaturgeschäft und eine Maschinenbausparte mehrheitlich übernehmen sollten. Beim zivilen Teil von Blohm+Voss geht es nach Angaben von Thyssen-Krupp um einen Umsatz von rund 476 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2009/10 und rund 1440 Mitarbeiter. dpa

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