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Wirtschaft: Wieder Streit um Arznei-Versand Deutsche Apotheker protestieren

Berlin (pet). Zwischen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und den deutschen Apothekern bahnt sich ein neuer Streit um den ArzneiVersandhandel an.

Berlin (pet). Zwischen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und den deutschen Apothekern bahnt sich ein neuer Streit um den ArzneiVersandhandel an. Die Gesundheitsministerin sagte am Dienstag bei einer Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg, sie wolle den Versandhandel in Deutschland künftig erlauben. „Es wird uns nicht gelingen, Deutschland vor modernen Technologien und neuen Absatzwegen abzuschotten.“ Die Regierung könne die Verbraucher wesentlich besser schützen, wenn sie einen geregelten, kontrollierten und überwachten Versandhandel mit Arzneimitteln ermögliche. Nach Angaben einer Ministeriums-Sprecherin soll die Zulassung des Arznei-Versandhandels als Teil der geplanten Gesundheitsreform 2004 auf den Weg gebracht werden.

Dagegen kündigten die deutschen Apotheker heftigen Widerstand an. „Ein solches Gesetz kann ohne Zustimmung des Bundesrates nicht verabschiedet werden“, sagte Elmar Esser, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Apothekerverbände, dieser Zeitung am Dienstag. „Die Mehrheit der Länder ist dagegen.“ Den Apothekern sei bei der Ablehnung des Versandhandels die Unterstützung von CDU und FDP sicher, sagte Esser.

Die Apotheker hatten vor dem EuGH gegen die niederländische Internet-Apotheke Doc Morris geklagt. Sie sind der Meinung, dass der Versand der Internet-Apotheke nach Deutschland gegen deutsches Arzneimittelrecht verstößt. Die EuGH-Entscheidung wird in einigen Wochen erwartet.

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