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Wirtschaft: Wirtschaftliche Dynamik fehlt im Osten und Westen

In Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt wirft der Tagesspiegel einmal im Monat in einer Konjunkturkolumne einen Blick auf die Wirtschaftslage. Der Frühindikator soll konjunkturelle Wendepunkte im Westen frühzeitig anzeigen und berücksichtigt dabei aktuelle Branchendaten, gleiches signalisiert das Konjunkturbarometer im Osten.

In Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt wirft der Tagesspiegel einmal im Monat in einer Konjunkturkolumne einen Blick auf die Wirtschaftslage. Der Frühindikator soll konjunkturelle Wendepunkte im Westen frühzeitig anzeigen und berücksichtigt dabei aktuelle Branchendaten, gleiches signalisiert das Konjunkturbarometer im Osten.

Der Frühindikator für die alten Bundesländer hat nach der leichten Erholung vom Vormonat im September wieder deutlich nachgegeben. Mit 1,3 Prozent nach 1,6 Prozent im August ist er wieder auf das Niveau vom Zeitraum Februar bis April zurückgefallen. Der Indikator signalisiert damit, dass vorerst keine Belebung der wirtschaflichen Dynamik in Westdeutschland zu erwarten ist. Es bleibt beim Zick-Zack-Kurs, der schon seit einem Dreivierteljahr anhält. Vor allem die inländische Konjunktur ist bislang kraftlos, während die Auslandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe zugenommen hat und sich die Stimmung in der Industrie aufhellt. Die Aufträge aus dem Inland legten im zweiten Quartal nur knapp halb so stark zu wie die Auslandsorders. Der Trend hält auch im dritten Quartal an: Immer noch kommt die Schubkraft allein von der Exportnachfrage. Bei den Einzelhandelsumsätzen war die Tendenz, die in den Frühindikator eingeht, noch negativ. Des Weiteren hat die Baunachfrage zuletzt wieder nachgegeben, und zwar um gut fünf Prozent.

Für die neuen Bundesländer zeigt das Konjunkturbarometer weiter nach unten und sagt damit für den November voraus, dass auch die ostdeutsche Wirtschaft nicht in Schwung kommt. Im August unterschritt es mit drei Prozent abermals leicht seinen Vormonatswert von 3,1 Prozent. Hauptgrund für diese Prognose ist, dass sich der Ifo-Geschäftsklima-Index im Verarbeitenden Gewerbe deutlich verschlechtert hat. Die Nachfrage nach Industrieprodukten war zwar zuletzt stark. Das lag aber im Wesentlichen an Großaufträgen. Immer noch fehlt die Dynamik. Vom Bau-Boom im April ist nichts mehr zu sehen: Die Aufträge gingen zurück, und die Stimmung in der Branche hat sich verschlechtert. Auch der Handel blickt skeptisch in die Zukunft, obgleich sich seine Lage stabilisiert hat. Lediglich die Großhändler sind wieder optimistischer. Eine echte Erholung der ostdeutschen Konjunktur ist damit noch nicht in Sicht.

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