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Wirtschaftsbeziehungen: Enge Bande zwischen München und Moskau

Dass Russlands Präsident Wladimir Putin außer Dresden auch München besucht hängt mit den langen wirtschaftlichen Verbindungen Russlands und Bayerns zusammen.

München - Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) baute schon Ende der 80er Jahre - damals noch als Landes-Innenminister - erste offizielle Kontakte zur damaligen Sowjetunion auf. Als erstes Bundesland ging der Freistaat im Januar 1995 mit einem eigenen Büro nach Moskau. Die Niederlassung besteht bis heute und soll vor allem mittelständischen Unternehmern beim Aufbau von Wirtschaftskontakten in Russland helfen sowie den Freistaat als Standort präsentieren. Seit 1997 finden regelmäßig bayerische Wirtschaftstage in Moskau und Moskauer Wirtschaftstage in Bayern statt.

Die engen Kontakte zahlen sich für Bayern in barer Münze aus. Im ersten Halbjahr stieg der Wert der bayerischen Exporte nach Russland um 20 Prozent, wichtigste Ausfuhrgüter waren Maschinen, elektrotechnische Erzeugnisse, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse. Noch stärker wuchsen die russischen Ausfuhren nach Bayern, die um 71 Prozent zunahmen. Von den rund 4500 in Russland engagierten deutschen Unternehmen kommt ein Drittel aus Bayern, in der Region Moskau beträgt der bayerische Anteil sogar die Hälfte. Insgesamt hat sich der bayerisch-russische Warenaustausch von 2000 bis 2005 auf 5,6 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.

Dass Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern, aber auch zum Bund in Russland und vielen anderen Ländern über enge Kontakte verfügt, hat nach Einschätzung der Bundesagentur für Außenwirtschaft neben ökonomischen auch eher menschliche Gründe: Das "kulinarische Rahmenprogramm" locke auf Messen im Ausland immer besonders viele Unternehmer an die Stände des Freistaats, diese würden dort mit kostenlosem Essen und Freibier versorgt. Bayern gelinge es mit Rührigkeit und mit Hilfe von Sponsoren, die Kontakte zu pflegen, sagt eine Sprecherin der Bundesagentur für Außenwirtschaft. Dagegen könne der Bund wegen Geldknappheit schon lange nicht mehr zum kostenlosen Essen einladen. (tso/AFP)

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