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© dpa

Wirtschaftskrise: BMW verdient mit Motorrädern wenig

Die Absatzkrise beutelt auch die Motorradhersteller. BMW musste die Fertigung in Berlin um ein Fünftel drosseln.

Mit seinen Motorrädern hat der BMW-Konzern ein deutlich schwierigeres Geschäftsjahr hinter sich als mit den Autos. Das geht aus dem am Mittwoch in München vorgelegten Geschäftsbericht hervor. Das Ergebnis vor Steuern sank bei den fast ausschließlich in Berlin- Spandau hergestellten Zweirädern um knapp 80 Prozent auf elf Millionen Euro, während der Umsatz lediglich um 13 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro zurückging. Nach Steuern blieben acht Millionen Euro übrig (2008: 37 Millionen Euro). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital sank um zwei Drittel, während sie im Gesamtkonzern sogar leicht stieg. Im laufenden Jahr soll die Motorradsparte wieder mehr Umsatz und Gewinn erzielen, kündigte BMW an.

Die Nachfrage nach schweren Motorrädern war im vergangenen Jahr weltweit eingebrochen – BMW beziffert den Rückgang auf rund ein Drittel und in den USA, dem größten Markt für dieses Segment, sogar auf mehr als 40 Prozent. Angesichts dieser Entwicklung nennt der deutsche Hersteller die eigenen Zahlen „deutlich besser als der Gesamtmarkt“: 87 306 Motorräder lieferte BMW weltweit aus, 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Hinzu kommen 13 052 leichtere Motorräder von Husqvarna, die in Italien gefertigt werden – die Marke gehört zu BMW. Der Standort Berlin hat in den gut 40 Jahren seines Bestehens insgesamt 1,9 Millionen Motorräder gefertigt.

Nach drei Jahren in Folge mit mehr als 100 000 ausgelieferten Motorrädern fiel BMW im vergangenen Jahr erstmals unter diese Schwelle und sogar unter das Niveau von 2002 zurück. Die Produktion ging um 20,7 Prozent zurück und damit noch stärker – zuerst wurde also der Bestand abverkauft. Die Automarken des Konzerns kommen auf weniger Schwund (siehe Kasten). Bei den Motorrädern halfen keine Abwrackprämien, und die BMW-Zweiräder gelten zudem als Luxusgüter, die in schlechten Zeiten weniger nachgefragt werden.

Trotzdem sieht sich die BMW-Motorradsparte als Gewinner der Krise: Das Segment mit 2800 Beschäftigten konnte „in allen großen Märkten seine Wettbewerbsposition ausbauen und den jeweiligen Marktanteil steigern“, stellt BMW fest. Besonders die neuen 1300er K-Modelle liefen gut.

BMW will „in absehbarer Zeit“ die Baureihen mit einem Reihensechszylinder- Modell nach oben ergänzen. Es werde sich um einen luxuriösen und innovativen Tourer handeln, kündigte der Hersteller an. BMW hat eine lange Sechszylinder-Tradition bei Autos, aber – anders als die japanische Konkurrenz – solche großen und schweren Motoren nie in Motorrädern eingesetzt. Das neue Modell soll aber schmaler und leichter sein als die bisherigen Sechszylinder-Motorräder anderer Hersteller. „Zusätzliche Impulse“ erwartet sich BMW auch von dem erst im Dezember 2009 eingeführten Supersportler S 1000 RR.

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