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Wirtschaftskrise: IWH: Deutsche Wirtschaft schrumpft um 4,8 Prozent

Der Exportweltmeister trudelt: Nach der aktuellen Prognose des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 4,8 Prozent schrumpfen.

Die Experten korrigierten damit ihre bisherige Vorhersage drastisch nach unten. Im Dezember waren sie noch davon ausgegangen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2009 um 1,9 Prozent sinkt. "Der Einbruch der Weltkonjunktur im Winterhalbjahr 2008/09 hat den Exportweltmeister Deutschland besonders getroffen, und viel stärker als noch zum Jahresende erwartet", erklärte das IWH am Dienstag. Anzeichen für ein Abflachen des weltweiten Abwärtstrends gebe es derzeit kaum.

Die Wirtschaftsforscher rechnen damit, dass die Exporte in diesem Jahr um 18 Prozent zurückgehen. Da sich die Krise nicht mehr nur auf einzelne Länder beschränke, könnten Nachfrageausfälle in der einen Region nicht mehr durch hohe Exportzuwächse in anderen Regionen kompensiert werden, hieß es. "Bereits in den vergangenen Monaten sind auch die Ausfuhren nach Mittel- und Osteuropa sowie in die asiatischen Schwellenländer abgestürzt."

Die Produktion stürzt ab

Bei den Importen rechnet das IWH mit einem Minus von 11,7 Prozent. Die Produktion sei in diesem Winterhalbjahr regelrecht abgestürzt  wie es seit Bestehen der Bundesrepublik noch niemals beobachtet worden sei, teilte das IWH weiter mit. Dies werde sich auch deutlich auf den Arbeitsmarkt auswirken. Die Arbeitslosenquote steigt der Prognose zufolge in diesem Jahr auf 8,1 Prozent und 2010 auf 9,5 Prozent. Bei der Zahl der Kurzarbeiter erwarten die IWH-Experten einen Höchststand von 1,8 Millionen.

Deutlich weniger dramatisch als die Ein- und Ausfuhren werden dem IWH zufolge die Ausgaben für den privaten Konsum sinken: nur um 0,6 Prozent. Die Privathaushalte würden auf mehreren Wegen entlastet, zum Beispiel durch den zur Jahresmitte fallenden Beitragssatz für die Krankenversicherung, höheres Kindergeld oder steigende Renten. (mfa/dpa)

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