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Wirtschaftskrise: Siemens weitet Kurzarbeit aus

Die Wirtschaftskrise hat den Siemens-Konzern heftiger erwischt als erwartet. Wegen der anhaltenden Flaute vor allem in der Industriesparte will der Konzern bis zum Sommer 19.000 Beschäftigte in Kurzarbeit schicken und damit Tausende mehr als bisher.

„Wie es weitergeht, kann ich derzeit nicht vorhersagen“, sagte Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm der „Bild“-Zeitung.

Ende März waren erst 7000 Siemens- Mitarbeiter in Kurzarbeit, inzwischen sind es schon 12 000. Auch die Berliner Lichttechniktochter Osram ist betroffen. Dass bei einer langen Krise ein Teil der rund 130 000 Stellen in Deutschland abgebaut werden könnte, schließt Siemens nicht mehr aus. „Betriebsbedingte Kündigungen wird es in unserem Geschäftsjahr 2009 im Zuge der Krise sicher nicht geben, das haben wir zugesagt“, sagte Russwurm. Das Geschäftsjahr endet bei Siemens Ende September. Für die Zeit danach legte sich Russwurm aber nicht auf einen Ausblick fest. „2010 hängt es von der Auftragslage ab. Der Kunde entscheidet.“ Die Zahlen für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres gibt Siemens am 29. April bekannt.

Der Betriebsrat forderte den Vorstand zum Erhalt der Jobs und Standorte auf. „Siemens wird seit Jahren zunehmend an den Interessen kurzfristiger Aktienspekulation ausgerichtet, nicht an langfristiger und nachhaltiger Entwicklung“, teilte Gesamtbetriebsratschef Lothar Adler mit. Er verlangte vom Vorstand, die Ziele für Ergebnis und Gewinnmargen auf ein realistisches Niveau zu korrigieren und die Beschäftigung langfristig zu sichern. dpa

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