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Wirtschaft: Wirtschaftsweiser begrüßt Zinssignal

BERLIN (jhw).Das haben die Fünf Weisen nicht erwartet: Die deutliche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) überraschte den Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung.

BERLIN (jhw).Das haben die Fünf Weisen nicht erwartet: Die deutliche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) überraschte den Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung.Auch Jürgen Kromphardt, Professor an der Technischen Universität Berlin und erst in der vorigen Woche zum Weisen ernannt, hatte nicht mit einem so deutlichen Schritt des EZB-Rats gerechnet.

"Ich bin positiv überrascht", sagte der Berliner Ökonom gestern nach der Sitzung der fünf Weisen in Wiesbaden."Die EZB hat ein deutliches Signal gegeben - nach dem Motto: Wenn schon, denn schon." Das ist nach Auffassung von Kromphardt das richtige Rezept für einen neuen Aufschwung.Allerdings könne die Zinssenkung allein keine Wunder bewirken: Sie sei nur ein Beitrag für die konjunkturelle Erholung und gegen die Arbeitslosigkeit.Darüber hinaus werde sich der geringere Zins erst nach einem Jahr auf die Volkswirtschaften in Euroland auswirken und neue Arbeitsplätze schaffen.

Kromphardt sieht die EZB um ihren niederländischen Präsidenten Wim Duisenberg weiterhin auf Stabilitätskurs."Die Preise steigen in Euroland um deutlich weniger als die zwei Prozent, die die EZB anstrebt", stellte er fest."Ich sehe keine Inflationsgefahr." Deswegen habe die Notenbank jetzt entschlossen handeln können.Freilich werde sie sich jetzt nicht insgesamt der Konjunktursteuerung verschreiben - wenngleich sie mehr wagte, als wohl die Bundesbank in einer vergleichbaren Situation getan hätte."Zumindest hätte mich das noch mehr überrascht als die Aktion der EZB."

Den Kurs des Euro sieht Kromphardt nicht weiter nach unten trudeln.Er erwarte "keine dramatische Entwicklung", auch wenn viele die Geldanlage in Euro nun als weniger attraktiv einschätzen dürften.Denn mancher Investor glaube, der Dollar sei schon jetzt teuer genug.Folge: Der Einfluß auf den Export als Motor des Aufschwungs, der vom niedrigen Euro profitiert, bleibe gering.

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