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Woolworth: Woolworth vor dem Aus

Die Rettung der insolventen Billigkette steht auf der Kippe. Der Billigwarenhauskette Woolworth mit ihren 4500 Mitarbeitern droht das Aus. Nach viermonatigen Verhandlungen wurde noch auf keinen Sanierungsbeitrag geeinigt. Die Frist dafür endet in zehn Tagen.

Der Billigwarenhauskette Woolworth mit ihren 4500 Mitarbeitern droht das Aus. Weil sich das 1926 gegründete Unternehmen mit seinem Hauptvermieter, dem Finanzinvestor Cerberus, nach viermonatigen Verhandlungen nicht auf einen Sanierungsbeitrag einigen konnte, steht die Rettung überraschend auf der Kippe. „In zehn Tagen endet die Frist, um mit den Lieferanten eine Warenversorgung über den 31. März hinaus zu vereinbaren“, erklärte der mit der Führung beauftragte Insolvenzverwalter Ottmar Hermann am Dienstag in Frankfurt am Main. Gebe es von Cerberus bis dahin kein Entgegenkommen bei den Mieten, müsse er die seit sieben Monaten insolvente Kette zum 1. April 2010 schließen.

Der US-Finanzinvestor Cerberus hatte vor zwei Jahren 110 der damals 323 Immobilien der Deutschen Woolworth gekauft, dem deutschen Ableger des inzwischen umbenannten New Yorker Woolworth-Konzerns. In der Folge sah sich das ohnehin angeschlagene Billigwarenhaus mit Mieterhöhungen konfrontiert. Die Rendite sackte weiter ab, bis Woolworth am 11. April 2009 beim Frankfurter Amtsgericht den Insolvenzantrag stellte.

Seitdem hatte Insolvenzverwalter Hermann die Weichen für eine Rettung der Kaufhauskette gestellt. Von den Woolworth-Standorten trennte er 150 ab, mit den Lieferanten verhandelte er über Preissenkungen. Selbst mit den Vermietern der 78 Filialen, die sich außerhalb des Besitzes von Cerberus befinden, sei man sich inzwischen handelseinig, berichtete Hermann. Ohne das von Cerberus erwartete Entgegenkommen bei den Mieten, das der Insolvenzverwalter freilich nicht bezifferte, gebe es dennoch keine Rettung für Woolworth. Bei Cerberus will man sich den Schwarzen Peter indes nicht zuschieben lassen. „Wir haben bereits von Beginn an deutlich gemacht, dass Cerberus für eine gute Lösung einen eigenen Betrag leisten will“, sagte ein Sprecher.

Eine Pleite von Woolworth wäre ein weiterer Schritt im Kauf- und Warenhaussterben, nachdem die Kaufring-Warenhäuser, Metros Billigwarenhauskette Kaufhalle, die britische Woolworth und Hertie bereits verschwunden sind. Ob demnächst auch Karstadt untergeht, soll am nächsten Dienstag die Gläubigerversammlung entscheiden. HB

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