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Wirtschaft: WTO-Chef geht in die Offensive

GENF (jdh).Kritiker bezichtigen die Welthandelsorganisation (WTO) immer wieder der Geheimniskrämerei und einer restriktiven Informationspolitik.

GENF (jdh).Kritiker bezichtigen die Welthandelsorganisation (WTO) immer wieder der Geheimniskrämerei und einer restriktiven Informationspolitik.Die WTO betreibe nach Mode des 19.Jahrhunderts eine Art Kabinettspolitik, die ausschließlich die geschäftlichen Interessen von Großkonzernen zum Ziel habe.Am lautesten formulieren die sogenannten Nichtregierungsorganisationen (NGO) solche Bedenken.Jetzt hat der Generaldirektor der Genfer Behörde, Renato Ruggiero, reagiert: Er kündigte einen Plan an, mit dem die Zusammenarbeit zwischen der WTO und verschiedenen NGO verbessert werden soll.Im Vorfeld führte Ruggiero Gespräche mit NGO wie dem World Wide Fund for Nature, dem Internationalen Gewerkschaftsbund oder der Internationalen Handelskammer."Wir machen gute Fortschritte", sagte er in Genf.

Ruggiero verspricht sich von dem Prozeß der Öffnung Vorteile für beide Seiten.Als wichtigen Teil der Informationsoffensive kündigte der WTO-Chef an, daß die NGO regelmäßig vom Sekretariat seiner Organisation über die Arbeit der verschiedenen WTO-Komitees informiert würden.Außerdem will die WTO ihren 132 Mitgliedsländern jeden Monat eine Liste mit den neuen Veröffentlichungen der NGO zukommen lassen.Aufgabe der NGO ist es nun, sich zu organisieren und dem WTO-Sekretariat eine Aufstellung mit den in Frage kommenden Organisationen zu übermitteln.

Die Diskussion um mehr Transparenz bei der WTO stieß US-Präsident Bill Clinton während der Zweiten WTO-Ministerkonferenz im Mai an.Clinton versprach, daß alle Handelskonflikte, bei denen die USA als Partei vor dem WTO-Handelsgericht beteiligt sind, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würden.Aufsehenerregende Fälle waren der Bananen- und der Hormonfleischkonflikt, die jeweils zwischen den USA und der EU ausgetragen wurden.Allerdings erntete Clinton mit seinem Vorschlag zunächst Mißtrauen.Kritiker warfen ihm vor, mit dieser Maßnahme die WTO-Gegner in den USA besänftigen zu wollen.

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