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Wirtschaft: Wüstenrot: Bauspar-Geschäft rückläufig

Aus Anlass der zehnjährigen Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit auf die Neuen Bundesländer hat die Wüstenrot Bausparkasse AG in einem Pressegespräch eine vorläufige Bilanz ihrer Umsätze im Jahr 2000 gezogen. Während Vorstand Klaus Rösch sich zufrieden über einen Marktanteil von acht Prozent in den Neuen Ländern aussprach, räumte er in diesem Jahr einen Rückgang des bundesweiten Geschäfts von rund 23 Prozent bei der Zahl der abgeschlossenen Bausparverträge ein.

Aus Anlass der zehnjährigen Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit auf die Neuen Bundesländer hat die Wüstenrot Bausparkasse AG in einem Pressegespräch eine vorläufige Bilanz ihrer Umsätze im Jahr 2000 gezogen. Während Vorstand Klaus Rösch sich zufrieden über einen Marktanteil von acht Prozent in den Neuen Ländern aussprach, räumte er in diesem Jahr einen Rückgang des bundesweiten Geschäfts von rund 23 Prozent bei der Zahl der abgeschlossenen Bausparverträge ein. Diese Entwicklung sei aber nicht Besorgnis erregend. Es handle sich um einen "branchenüblichen Rückgang". Die Ursache sei eine Senkung der Zinsen auf Guthaben, und dies habe einen Rückzug von reinen Anlegern aus dem Bauspar-Produkt zur Folge gehabt.

"Wir haben fast 700 Arbeitsplätze in den neuen Bundesländern geschaffen", sagte Klaus Rösch. Der Vorstand räumte ein, dass der größte Teil davon als selbständige Unternehmer im Außendienst für die Wüstenrot AG tätig seien. Insgesamt hätten die Unternehmer in zehn Jahren 650 000 Bausparverträge mit einer Sparsumme von 22 Milliarden Mark an die Bundesbürger Ost gebracht. Hinzu kämen außerdem 36 000 Lebensversicherungen mit einer Summe von 1,2 Milliarden Mark. Die Auszahlungen von Krediten zur Finanzierung von Eigenheimen hätten sich auf 15 Milliarden Mark summiert. Der Marktanteil der Wüstenrot Aktiengesellschaft betrage über acht Prozent in den Neuen Ländern, deutschlandweit seien es neun Prozent.

Weniger Zinsen auf Sparguthaben

Dabei verzeichnete der Konzern 1999 erneut einen Rekord mit dem Abschluss von 52 000 neuen Bausparverträgen über eine Sparsumme von 1,8 Milliarden Mark: Es war die höchste Anzahl seit dem Ausnahmejahr 1990, als der neue Markt im Osten erschlossen wurde. Den starken bundesweiten Rückgang von 23 Prozent bei den neuen Verträgen in den ersten sechs Monaten sei auf die Senkung der Zinsen auf Guthaben der Sparer zurückzuführen. Heute seien es rund 2 Prozent, während die Verzinsung 1999über vier Prozent betrug. Somit war der Bausparvertrag 1999 eine Alternative für Anleger gewesen, die nicht wie der größte Teil der Kundschaft der Kassen sparten, um später ein zinsgünstiges Darlehen zu bekommen. Bekanntlich versichern sich Bausparer durch regelmäßige Einzahlungen einen Kredit zu einem festen Zinssatz nach Abschluss der Sparphase. Je niedriger der Zinssatz auf ihr Sparguthaben ist, desto günstiger ist auch der Kredit. Der aktuelle Tarif sieht eine Guthaben-Verzinsung von zwei Prozent vor, so bekommt der Sparer ein Darlehen in Höhe von maximal 150 Prozent der Sparsumme zu einem Zinssatz von 4,25 Prozent. Sollte er das Darlehen nach der Sparphase nicht benötigen, erhält er einen Bonus auf sein Guthaben, so dass sich eine Verzinsung von 4,25 Prozent ergibt.

Neue Produkte geplant

Den Rückgang der Zahl neuer Vertragsabschlüsse ist für Rösch ein "Basiseffekt". Bereits im zweiten Quartal 2000 habe die Wüstenrot wieder ein Plus von über 27 Prozent verzeichnet und damit das Niveau der Abschlüsse von 1998 erreicht. Zudem sei eine Reihe neuer Produkte geplant. Dazu zähle ein "Forward-Darlehen"; hier kehre die Kasse einen Baukredit sofort aus, der Kreditnehmer sammelt anschließend den Sparbetrag an. Außerdem, und bereits im Angebot, sei eine Verkürzung der Sparphase bis zur Zuteilung des Darlehens: Bei einer einmaligen Einzahlung von 50 Prozent der Sparsumme könne der Kunde einen Baukredit nach einer Sparphase von 21 Monaten abrufen.

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