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Zwischenergebnis: Volkswagen: Mehr Autos, weniger Gewinn

Das Ergebnis bricht ein, aber Volkswagen schlägt sich in der Autokrise besser als die Konkurrenz.

Berlin - Volkswagen hat von Juli bis September 80 Prozent weniger verdient als in den drei Monaten des Vorjahres. Der operative Gewinn des Wolfsburger Autoherstellers betrug im dritten Quartal nur noch 278 Millionen Euro – im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 1,5 Milliarden Euro gewesen. Trotz Abwrackprämie bleibt damit auch VW von der Autokrise nicht verschont. Dennoch fielen die Reaktionen auf das am Donnerstag vorgelegte Zwischenergebnis positiv aus. Denn VW hat sich beim Absatz und Umsatz deutlich besser als die Konkurrenten geschlagen und hält an seinen Jahreszielen fest.

So verkaufte der Konzern mit seinen neun Marken (VW, Audi, Skoda, Seat, Bentley, Lamborghini, Bugatti, VW Nutzfahrzeuge, Scania) im dritten Quartal insgesamt knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge – rund 140 000 mehr als im Vorjahresabschnitt. Auch der Umsatz sank vergleichsweise moderat um gut zehn Prozent auf rund 26 Milliarden Euro. „Während andere Hersteller Absatzrückgänge von zehn bis 30 Prozent zu verzeichnen haben, konnte Volkswagen im dritten Quartal sogar noch einmal zulegen“, kommentierte Frank Schwope, Autoanalyst bei der NordLB, die Zahlen. „Der Volkswagen-Konzern fährt rasant durch die Krise und dürfte gestärkt aus ihr hervorgehen.“

In den ersten neun Monaten verdiente VW unter dem Strich 655 Millionen Euro. Das waren zwar knapp 83 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gesamtjahr 2009 dürfte Volkswagen damit aber wie geplant ein positives Ergebnis erzielen. Der Gewinn ist zuletzt trotz steigender Absatzzahlen unter Druck geraten, weil VW wegen der Abwrackprämie vor allem kleinere Fahrzeuge mit geringeren Gewinnmargen verkauft hat.

„Der Volkswagen-Konzern wird sich auch im restlichen Jahresverlauf dem Abwärtstrend zwar nicht entziehen können, aber im Vergleich zum Gesamtmarkt weiterhin besser abschneiden und weiter Marktanteile hinzugewinnen“, teilte das Unternehmen mit. VW-Chef Martin Winterkorn kommentierte: „Der Volkswagen-Konzern behauptet sich trotz aller Widrigkeiten ausgesprochen gut.“ Während der Weltmarkt um zwölf Prozent sinke, verzeichne VW ein stabiles Auslieferungsniveau. Der Konzern mit seinen vielen verschiedenen Marken sei „auch in schwierigen Zeiten gut aufgestellt“. Das Geschäftsklima bleibe aber rau.

Auch finanziell ist der Konzern vor der Übernahme des Sportwagenbauers Porsche gut gerüstet. Ende September hatte VW den Angaben zufolge 13,4 Milliarden Euro in der Kasse, 5,4 Milliarden Euro mehr als Ende vergangenen Jahres. Bis Ende 2009 will VW knapp 50 Prozent an Porsche übernehmen und dafür 3,9 Milliarden Euro zahlen. Bis 2011 soll die Sportwagenschmiede als zehnte Marke in den VW-Konzern eingegliedert werden.

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