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Zypern: „Die Lage ist extrem schwierig“

Mit einer entschlossenen Konsolidierung der Finanzen und einer besonnen Haushaltspolitik hat Zypern bisher die Vorgaben des Rettungsprogramms erfüllt.

Die Kriseninsel Zypern, die mit Zusagen über Hilfskredite von zehn Milliarden Euro im März vor dem drohenden Staatsbankrott gerettet wurde, ist auf einem guten Weg: „Das ökonomische Anpassungsprogramm ist in der Spur“, stellte die EU-Kommission Anfang September fest. Ein gutes Zeugnis stellte die Troika vor allem Finanzminister Charis Georgiadis aus, der mit einer entschlossenen Konsolidierung der Finanzen und einer besonnen Haushaltspolitik dafür gesorgt habe, dass Zypern bisher die Vorgaben des Rettungsprogramms erfüllt.

Bei den Strukturreformen sehen die Inspekteure der Geldgeber ebenfalls Fortschritte, konstatieren aber auch Verzögerungen, vor allem bei den Privatisierungen. Über den Berg ist der Inselstaat noch lange nicht. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass die Lage in Zypern extrem schwierig ist“, sagt ein EU-Verantwortlicher. Die Wirtschaft wird, wie bereits 2012, auch in diesem und im kommenden Jahr schrumpfen, und zwar nach EU-Prognosen um fast 13 Prozent. Erst 2015 rechnet die Troika wieder mit Wachstum. Auch der Bankensektor ist noch nicht stabilisiert. Das Land muss seinen überdimensionierten Finanzsektor zurechtstutzen. Der Internationale Währungsfonds sieht auch bei der Schuldenentwicklung noch erhebliche Risiken: Es könne sein, dass die Staatsschulden längerfristig aus dem Ruder laufen und nicht mehr tragfähig seien. In diesem Fall könnte neuer Finanzbedarf entstehen, warnt der IWF.

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