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Wissen: „30 000 Stellen für die Unis“

WZB-Forscherin beziffert Personalbedarf bis 2025

Nach einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) kommt auf die deutschen Hochschulen bis 2025 ein Personalbedarf von rund 30 000 Stellen für Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter zu. Grund seien steigende Studentenzahlen und ein Generationswechsel bei den Hochschullehrern, sagt Silke Gülker, Politikwissenschaftlerin am WZB. Sie stellte die Studie jetzt bei einem Kongress der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zur Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses in Berlin vor.

Bis 2025 müssten die Hochschulen 16 000 Professuren und 14 000 Mitarbeiterstellen zusätzlich schaffen, um die Studenten angemessen betreuen und die Fluktuation der Wissenschaftler ausgleichen zu können. Mit einem Anstieg der Studierendenzahlen in den kommenden Jahren ist wegen geburtenstarker Jahrgänge, doppelter Abiturjahrgänge, der ausgesetzten Wehrpflicht und einer insgesamt steigenden Studierquote zu rechnen. Auch wenn nach dem „Studentenberg“ die Zahlen wegen des demografischen Wandels wieder sinken, sollte das Personal weiter ausgebaut werden, sagt Gülker. Nur so könne die Betreuungsrelationen von einem Professor für durchschnittlich 53 Studierende auf 1 zu 48 verbessert werden. Die Kosten für ein solches Programm konnte Gülker nicht beziffern, sie würden aber die vom Wissenschaftsrat für die Verbesserung der Lehre geforderten 1,1 Milliarden Euro jährlich übersteigen.

Die GEW will „den Ausbau mit einer Strukturreform verknüpfen“, sagte Vorstandsmitglied Andreas Keller. Spätestens nach der Promotion bräuchten Wissenschaftler eine verlässliche Perspektive wie den Tenure Track. Ansonsten werde es nicht gelingen, hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs an die Hochschulen zu binden. Derzeit kämen auf einen unbefristeten Mitarbeiter sieben befristete Stellen. Daueraufgaben sollten jedenfalls von Mitarbeitern auf Dauerstellen erfüllt werden. Das „Templiner Manifest“, in dem die GEW ihre Forderungen an den „Traumjob Wissenschaft“ zusammengefasst hat, hätten inzwischen 5000 Menschen unterschrieben. -ry

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