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ANGELA MERKEL AM MAX-DELBRÜCK-CENTRUM IN BERLIN–BUCH: „In guten Händen“: Wissenschaftler loben die Kanzlerin

Am Dienstagmorgen mussten die versammelten Stammzellforscher in Berlin-Buch einem ganz besonderen Gast weichen: Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte das MDC. Der Präsident der Helmholtz–Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, hatte sie eingeladen.

Am Dienstagmorgen mussten die versammelten Stammzellforscher in Berlin-Buch einem ganz besonderen Gast weichen: Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte das MDC. Der Präsident der Helmholtz–Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, hatte sie eingeladen. „Und weil ich seit der Wende bestenfalls einmal in Buch gewesen bin, habe ich gedacht, dass kann nicht schaden“, sagte Merkel.

Es dürfte eine willkommene Verschnaufpause für Merkel gewesen sein, die dieser Tage wohl nicht viele Veranstaltungen erlebt, bei denen sie so mit Lob überschüttet wird. Die Bedingungen für Wissenschaftler hätten sich während ihrer Kanzlerschaft deutlich verbessert, sagte Walter Rosenthal, Stiftungsvorsitzender des MDC: „Bei Ihnen wissen wir die Wissenschaft in guten Händen.“ „Wir sind im Moment hochattraktiv“, sekundierte Mlynek.  

Am Ende musste Merkel selbst nach Kritik fragen: „Es ist ja schön, dass wir uns hier loben und preisen, aber was würden Sie mir mit auf den Weg geben? Wo könnte es besser laufen?“ Vor allem zwei Punkte wurden genannt: Die Vereinbarkeit von Karriere und Familie, gerade für Forscherinnen und die berufliche Sicherheit im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Viele Wissenschaftler hangeln sich in diesem Lebensabschnitt von einer befristeten Stelle zur nächsten.

Neues hatte Merkel kaum zu verkünden. Deutschland habe wenig Bodenschätze („Im Wesentlichen Kies und Sand“) und auch kein Guthaben („Sondern vor allem Schulden, wie man dieser Tage hören kann“). „Unsere Attraktivität für die Welt besteht darin, dass wir Menschen haben, die tolle Gedanken haben“, sagte sie. Die Forscher und Ingenieure seien deshalb ungeheuer wichtig. „Wenn wir da nicht mehr stark sind, werden wir unseren Wohlstand nicht halten können.“ Geld allein mache keine gute Forschung, aber ohne Geld gehe es auch nicht, sagte die Bundeskanzlerin. Mit drei Prozent für Forschung sei man nicht Weltspitze, Südkorea ist eher bei vier.

Auch in der naturwissenschaftlichen Ausbildung gebe es noch viel zu tun. Diese Fächer würden heute intensiver gefördert, sagte Merkel. Aber man müsse vor allem in der Pubertät aufpassen, dass das nicht alles wieder verloren gehe und in der Phase der eigentlichen Berufsfindung alle wieder zu BWL oder Soziologie tendierten. Dafür bekam Merkel den längsten Applaus. kkp

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