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Astronomie: Forscherstreit um dunkle Materie

Es wäre eine Entdeckung, die ihnen den Physik-Nobelpreis einbringen könnte: Ein italienisches Forscherteam behauptet, die geheimnisvollen Teilchen der dunklen Materie aufgespürt zu haben. Das berichteten sie auf einem Workshop in Venedig.

Es wäre eine Entdeckung, die ihnen den Physik-Nobelpreis einbringen könnte: Ein italienisches Forscherteam behauptet, die geheimnisvollen Teilchen der dunklen Materie aufgespürt zu haben. Das berichteten sie auf einem Workshop in Venedig. Doch die Fachwelt ist skeptisch, da die Ergebnisse im Widerspruch zu Messungen anderer Forscher stehen.

Seit Jahrzehnten stoßen Astronomen bei der Beobachtung ferner Galaxien und Galaxienhaufen auf den gleichen Befund: Die Sternsysteme haben eine stärkere Anziehungskraft, als es ihrer sichtbaren Masse entspricht. Es muss also, so folgern die Forscher, zusätzlich eine dunkle Materie aus bislang unbekannten Elementarteilchen geben. Rund 90 Prozent der Masse des Kosmos bestehe demnach aus dunkler Materie, die Forscher weltweit mit Detektoren nachzuweisen versuchen. Ein solcher Detektor ist „Dama“, 1,4 Kilometer unterhalb des Gran-Sasso-Massivs in den Abruzzen. Schon vor vier Jahren meldete das Dama-Team einen Erfolg, doch die statistische Signifikanz war zu gering, um die Fachwelt zu überzeugen. Nun haben die Forscher ihre Messungen mit einem größeren Detektor wiederholt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Zufallsbefund handele, betrage weniger als 1:1 Milliarde, sagte Teamleiterin Rita Bernabai von der Universität Rom. Andere Astrophysiker bleiben dennoch skeptisch.

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