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Astronomie: Geburtsort der Sonne bleibt weiter unbekannt

Es gab einen heißen Kandidaten, doch der versagte jetzt im Computermodell.

Der 2700 Lichtjahre entfernte Sternhaufen M67 gilt unter Astronomen seit einigen Jahren als möglicher Geburtsort unserer Sonne. Detaillierte Computersimulationen der Bahnbewegungen zeigen nun jedoch, dass unser Zentralgestirn nicht gemeinsam mit M67 entstanden sein kann. Das berichtet ein internationales Forscherteam im „Astronomical Journal“. Die Suche nach dem Geburtsort der Sonne geht also weiter.

„Unsere dynamischen Ergebnisse demonstrieren überzeugend, dass M67 nicht der Geburtshaufen unseres Sonnensystems sein kann“, schreiben Barbara Pichardo von der Universidad Nacional Autónoma de México und ihre Kollegen. Die Wissenschaftler haben 350 000 Umläufe der Sonne und des Sternhaufens um das Zentrum der Milchstraße durchgerechnet und nach engen Begegnungen zwischen beiden gesucht. Bei allen derartigen Passagen, so fanden sie heraus, hat sich die Sonne mit einer Geschwindigkeit von über 20 Kilometern pro Sekunde gegenüber M67 bewegt. Wenn die Sonne jedoch durch enge Begegnungen mit anderen Sternen mit so hoher Geschwindigkeit aus dem Haufen herausgeworfen worden wäre, hätte diese Wechselwirkung eine protoplanetarische Gas- und Staubscheibe oder ein bereits entstandenes Planetensystem zerstört. Die Planeten, einschließlich unserer Erde, würde es diesem Modell zufolge nicht geben. wsa

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