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Junge Männer und Frauen stehen vor einer virtuell generierten Grafik.

© TU Berlin/Ulrich Dahl

Berliner Hochschulen: 50 feste Stellen für die Lehre

An den Berliner Unis sollen 50 feste Stellen im Mittelbau für die Lehre eingerichtet werden. Das ist Teil einer "Qualitätsoffensive", die am Montag vereinbart wurde.

Rund 50 Stellen für Hochschullehrer mit dem Schwerpunkt Lehre sollen die Berliner Universitäten in den kommenden fünf Jahren schaffen. Die Einführung dieses von den Unis lange als „Lehrknechte“ abgelehnten Personals ist wie berichtet Teil der „Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive“ für die Jahre 2016 bis 2020, die nun am Montag von der Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres und den Hochschulpräsidenten unterzeichnet wurde und ein entsprechendes Programm aus den Vorjahren fortsetzt.

Scheeres sprach von einer „Modernisierung der Personalstrukturen“, insgesamt solle der wissenschaftliche Mittelbau gestärkt werden. Neben den 50 Lehrdozenturen sollen 60 Dauerstellen für den Mittelbau an den Universitäten geschaffen werden sowie weitere Teilzeit-Gastdozenturen an Fachhochschulen, mit denen Experten aus der Berufspraxis für FH-Professuren qualifiziert werden sollen.

Gegen das Personal mit dem Schwerpunkt Lehre haben sich die Unis lange gewehrt. Zwar stehen sie seit 2011 als Personalkategorie im Hochschulgesetz, die 2012 gestartete erste Qualitätsoffensive sah dafür bereits Mittel vor. Doch nur die TU und die Hochschule für Wirtschaft und Recht richteten einige wenige solcher Stellen ein. Die Crux ist die hohe Lehrverpflichtung von 18 Stunden pro Woche: Befürchtet wird, dadurch fehle Zeit fürs Forschen, die Stellen könnten also zur Karrieresackgasse werden.

Die Hochschulen sollen den Studienabbruch bekämpfen

Jetzt sollen die Stellen an TU, FU und HU gleichermaßen geschaffen werden. Den Stelleninhabern können vier Stunden für die Forschung und weitere vier Stunden für lehrbezogene Koordinationstätigkeiten erlassen werden. Prinzipiell wolle man aber an den 18 Stunden Lehre festhalten, sagte HU-Präsidentin Sabine Kunst: „Es gibt eine Gruppe, die den Wunsch hat, intensiv zu unterrichten“. Wie groß die Nachfrage dann wirklich ist, werde sich zeigen.

Für das Personal sind 10,6 Millionen Euro der mit insgesamt mit 55 Millionen Euro dotierten Qualitätsoffensive vorgesehen. Der größte Teil (19 Millionen Euro) soll in Maßnahmen fließen, die den Studienerfolg fördern. Unter anderem wollen die Hochschulen gezielt gegen den Studienabbruch vorgehen. „An den Unis weiß man oft gar nicht, warum Studierende es nicht bis zum Abschluss schaffen“, sagte Kunst. Gerade die immer diversere Studierendenschaft stelle die Unis vor Herausforderungen. Auch die Gründungen von Firmen aus den Hochschulen soll durch das Programm unterstützt werden. Zur Qualitätsoffensive gehört ebenso das bereits bestehende Programm zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft.

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