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Berufsvorbereitung: Arbeitgeberpräsident: Beim Bachelor mehr Nähe zum Beruf

Arbeitgeberpräsident Hundt fordert von den deutschen Hochschulen, die neuen Bachelorstudiengänge stärker auf den Arbeitsmarkt auszurichten.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat die deutschen Hochschulen aufgefordert, die neuen Bachelorstudiengänge stärker auf den Arbeitsmarkt auszurichten. Es reiche nicht aus, Studierenden „ein einzelnes Seminar im Projektmanagement oder einen Präsentationskurs“ anzubieten, sagte Hundt gestern in Berlin. Vielmehr müsste „die Stärkung der Beschäftigungsbefähigung“ in das Fachstudium integriert werden. Praxisbezogene Kurse und die Vermittlung von Fachwissen müssten kombiniert werden.

Hundt sprach auf einer Tagung der Arbeitgeberverbände und des Bundesbildungsministeriums zum Thema „Arbeitsmarktkompetenzen von Studierenden“. Helmut Ruppert, Präsident der Uni Bayreuth und Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), warnte davor, das Studium zu sehr am Arbeitsmarkt zu orientieren: „Es kann nicht primäre Aufgabe der Hochschulen sein, Studierende für bestimmte Berufsbilder auszubilden“. Vielmehr müssten Unis Studenten die Fähigkeit vermitteln, lebenslang zu lernen.

Hundt forderte auch die Unternehmen auf, sich mehr als bisher für die Entwicklung des neuen Studiensystems zu engagieren. Betriebe müssten vor allem für Bachelorabsolventen Karrierewege aufzeigen. Josef Lange, Staatssekretär im niedersächsischen Kultusministerium, rief die Wirtschaft dazu auf, Studierende besser zu unterstützen. So müssten Betriebe Absolventen Beschäftigungsperspektiven aufzeigen, die sich „über einen längeren Zeitraum als nur über das nächste Vierteljahr“ erstreckten.

Nach den Vorstellungen des Bundesbildungsministeriums sollten Hochschulen mehr Bachelorstudiengänge als bisher auf sieben oder acht Semester auslegen statt auf nur sechs. Dann könnten Studierende auch besser ein Auslandssemester einplanen, sagte Staatssekretär Andreas Storm. Bisher würden Bachelorstudierende zu selten zum Austausch ins Ausland gehen, obwohl die Studienreform ja eigentlich die internationale Mobilität fördern solle. HRK-Vizepräsident Ruppert räumte ein, dass daran auch die Hochschulen schuld seien. Kriterien zur Anerkennung von Studienleistungen im Ausland dürften „nicht so eng“ wie derzeit ausgelegt werden. tiw

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