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Biografisches Weihnachtsrätsel 2008: 10. Die Liebhaberin der Frauen

Harmonie war ihr Beruf. Wobei manzu ihrer Zeit in dieser Art Beschäftigung sicher keinen Beruf gesehen hätte.

Harmonie war ihr Beruf. Wobei manzu ihrer Zeit in dieser Art Beschäftigung sicher keinen Beruf gesehen hätte. Einen Brotberuf hatte die Aristokratin ohnedies nicht nötig. Aber auf ihrem Felde der Literatur wurde sie eine der größten überhaupt, auf jedem Fall die größte eines ganzen Zeitalters. Und vermutlich hat sich nur deshalb ein Bruchteil ihres Werks – etwa sieben Prozent der tatsächlich von ihr verfassten Texte – bis heute erhalten: Sie wurde über die Jahrhunderte hinweg kopiert, beschrieben und zitiert von ihren Bewunderern, unter denen selber große Dichter waren und die die Klarheit und Ausdrucksstärke ihrer Sprache rühmten. Der letzte Fund eines Textfetzens von ihr stammt aus dem Jahre 2004. Ihr ganzes Leben verbrachte sie auf zwei Inseln. Auf die zweite musste sie zeitweise fliehen, als man in ihrer Heimat die Aristokraten vertrieb. Nach ihrer Rückkehr aus dem Exil gründete sie eine Schule für junge Mädchen, die sie in musischen Fächern unterrichtete. Sie soll verheiratet gewesen sein; ihre Tochter hat sie in einem ihrer schönen Texte als „blonder als Fackellicht“ besungen. Ihre wahre Liebe galt aber mit großer Sicherheit den Frauen. Bis heute ist sie nicht nur das Idol der Lesbenbewegung, sondern auch deren Stichwortgeberin.

Die anderen Biografien:

1. Ein Violinist, der Schülern Harmonie lehrte 2. Ein Mann, der immer den richtigen Ton traf 3. Ein Maler, der der Natur den Rücken kehrte 4. Ein Mann, der einer Stadt das Gesicht gab 5. Eine sagenhaft schöne Frau und Freundin 6. Eine Frau, die sich zuwendete 7. Ein Mann, der kein Ende finden konnte 8. Ein Mann, der mit Ideen spielte wie mit Bällen 9. Eine Frau, die sich ein Leben lang sehnte

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