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Die BDS-Bewegung strebt an, Israel auf allen Ebenen zu isolieren.

© imago images/snapshot/F.Boillot

Tagesspiegel Plus

Boykott gegen Juden als legitime Streitkultur? : Dämonisierende „Israel-Kritik“ ist stets antisemitisch 

Die Ernennung des BDS-nahen Historikers Jens Hanssen zum Leiter eines Instituts der Max-Weber-Stiftung hat für Empörung gesorgt. Die Stiftung erklärt, in anderen Ländern sei der Aufruf zum Boykott ein normaler Teil der Streitkultur. Eine Entgegnung.

Ein Kommentar von Christoph David Piorkowski

Antisemitismus hat viele Gesichter. Bei der Max-Weber-Stiftung, die geisteswissenschaftliche Forschungsinstitute in zahlreichen Ländern betreibt, sollte man sich diesen Umstand noch einmal explizit klar machen. 

Die bundeseigene Institution hat den deutschen Historiker Jens Hanssen mit der Leitung ihres Orient-Instituts Beirut (OIB) beauftragt, die dieser nun zum 1. Juli übernahm - trotz Protesten. Denn Hanssen hat wiederholt gefordert, israelische Forscher:innen zu boykottieren, wie die Jüdische Allgemeine und die Welt berichtet haben. 2010 moderierte er einen Vortrag von Omar Barghouti, Mitbegründer der israelfeindlichen Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS). Im Einklang mit dessen Zielen plädierte Hanssen 2014 in einem offenen Brief dafür, nicht mehr mit israelischen Forschungseinrichtungen zusammenzuarbeiten. Bis heute ist Hanssen Mitglied im Vorstand der Middle East Studies Association (MESA), die sich zu den Zielen des BDS bekennt, Israel auf allen Ebenen zu isolieren.

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