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Die Wissenschaft stärken: Der Senat vermarktet Berlin als „Brain City“

Was der Senat plant: Mehr Dauerstellen im Mittelbau, mehr Freiheit im Studium, mehr Geld für den Hochschulbau

Seit Dezember verhandelt Michael Müller mit den Berliner Hochschulen über neue Hochschulverträge für die fünf Jahre von 2018 bis 2022. Schon im Koalitionsvertrag wird den Hochschulen ein jährlicher Anstieg ihrer Mittel von 3,5 Prozent zugesichert. Die Hochschulen wollen aber für zusätzliche Aufgaben, etwa in der Lehrerbildung oder bei der Ausbildung von Personal für die Berliner Verwaltung, weitere Mittel.

Welche Impulse der Senat der Berliner Wissenschaft geben will, ist im Koalitionsvertrag festgehalten sowie neuerdings in den „Leitlinien für die Berliner Wissenschaftspolitik“ zusammengefasst, nämlich unter dem Motto „Brain City Berlin – Engagiert, Exzellent, International“.

Vorschläge zum Bürokratieabbau sollen erarbeitet werden

So soll die Planbarkeit von Laufbahnen in der Wissenschaft über ein Tenure-Track-Modell verbessert werden, und mehr Dauerstellen im Mittelbau sollen entstehen. „Wo es gewünscht und sinnvoll ist, werden wir im Dialog mit den Hochschulen neue Personalkategorien erproben“, erklärt der Senat. Die Studierenden sollen mehr Freiräume im Studium bekommen. Studienabbrüche und Zwangsexmatrikulationen sollen durch bessere Beratung und Förderung abgebaut werden. In bestimmten Studiengängen sollen „bedarfsorientiert“ mehr Plätze im Master geschaffen werden. Beim Bau und bei der technischen Infrastruktur soll den Hochschulen der „Investitionspakt 2017 bis 2026“ helfen, der ein Volumen von zwei Milliarden Euro hat. Damit die Beschäftigten der Hochschulen sich auf ihre Aufgaben konzentrieren können, sollen Vorschläge zum Bürokratieabbau erarbeitet werden. Duale Studiengänge sollen auf ihre Qualität geprüft und wenn nötig ausgebaut werden. Die Ansiedlung von Wissenschaft und Wirtschaft soll durch den Ausbau des Campus Buch, den Aufbau des Dahlemer FUBIC-Gründerzentrums und „zahlreiche neue Wissenschaftsbauten in der City West“ intensiviert werden. Berlin bewirbt sich um das Deutsche Internetinstitut und startet eine Initiative zur Ansiedlung der European Medicines Agency (EMA). Der anstehende Generationenwechsel im Lehrkörper soll dafür genutzt werden, mehr Frauen auf Professuren zu bringen. Schulen sollen noch enger mit Hochschulen zusammenarbeiten, um auch Schüler aus nicht akademischen Elternhäusern für die Wissenschaft zu begeistern.

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