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Ehrung: Physik-Nobelpreis für "Wundermaterial"

Andre Geim und Konstantin Novoselov teilen sich in diesem Jahr den Physik-Nobelpreis. Sie experimentierten mit Graphen, einer einatomigen Lage aus Kohlenstoff. Das Nobelpreiskomitee hält es für ein Material der Zukunft.

Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Niederländer Andre Geim und den britisch-russischen Physiker Konstantin Novoselov. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Sie erhalten die Auszeichnung für bahnbrechende Experimente mit dem Wundermaterial Graphen, einer einatomigen Lage aus Kohlenstoff. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet rund einer Million Euro (10 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Der Kohlenstoff Graphen verfüge über die besten Leitungseigenschaften von Wärme, erklärte das Komitee. Der 51-jährige Geim und der 36-jährige Novoselov hätten „gezeigt, dass Kohlenstoff in so einer flachen Form außergewöhnliche Eigenschaften hat, die aus der beeindruckenden Welt der Quantenphysik kommen“.

Graphen könnte laut dem Nobelkomitee in der Elektronik eine große Rolle spielen: „Weil es praktisch transparent ist und ein guter Leiter, kann Graphen für die Herstellung von transparenten Touchscreens, Leuchtschildern und vielleicht auch Solarkollektoren eingesetzt werden.“

Im vergangenen Jahr hatte sich der Chinese Charles Kao die Auszeichnung mit den US-Forschern Willard Boyle und George Smith geteilt. Sie waren für die schnelle Datenübertragung durch Glasfasern sowie für den lichtempfindlichen CCD-Chip ausgezeichnet worden, der heute in jeder Digitalkamera eingebaut ist.

Am Montag war der Medizin-Nobelpreis dem Briten Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung zugesprochen worden. Am Mittwoch werden die Träger des Chemie-Nobelpreises benannt. Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. (dpa)

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