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Mensch im Pflegeheim

© picture alliance / dpa

Bericht der WHO zu Alter und Gesundheit: Ein Viertel hat fünf oder mehr Krankheiten

Die meisten Menschen weltweit werden inzwischen älter als sechzig Jahre alt, schreibt die WHO - und betont, dass es den Alten nicht unbedingt gut geht.

„Zum ersten Mal in der Geschichte können die meisten Menschen erwarten, weit in die Sechziger und darüber hinaus zu leben.“ Mit dieser Feststellung beginnt der erste Bericht „über Altwerden und Gesundheit“, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte. Mehr und bessere Nahrung, die Entwicklung von Insulinlösungen und der Antibiotika, weniger körperlich schwere Arbeit durch moderne Technik – viele Faktoren haben dazu geführt, dass etliche Menschen deutlich länger leben als früher.

Das Altern von Körper und Geist sowie alterstypische Krankheiten seien damit keineswegs überwunden, betont die WHO. Das längere Leben wird für immer mehr Ältere zum bloßen „Längerüberleben“. Multimorbidität lautet das Stichwort. Für Deutschland zum Beispiel heißt das laut Bericht: „Nahezu ein Viertel aller 70- bis 85-Jährigen leidet an fünf oder mehr Krankheiten gleichzeitig.“

Viele der Krankheiten lassen sich mithilfe von Medizintechnik, Operationen oder Medikamenten in den Griff bekommen. Doch bei allen Fortschritten sei der Slogan „70 ist das neue 60“ verfehlt, ja sogar gefährlich: „Er verleitet zu der Schlussfolgerung, dass Menschen in ihren 70er Lebensjahren heute viel besser in der Lage seien, sich um sich selbst zu kümmern, und deshalb weniger Einsatz der Politik erforderlich sei, um ihnen zur Hilfe zu kommen.“ Der WHO-Bericht kritisiert ein Defizit bei pflegerischer Betreuung für Ältere. Empfohlen wird eine „integrierte Fürsorge, die Menschen in die Lage versetzt, das höchstmögliche Maß an physischen und geistigen Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten“.

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