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Demo für Holm und Wohnungen. Die Besetzerinnen und Besetzer des Instituts für Sozialwissenschaften der Humboldt-Uni gingen am vergangenen Sonnabend auf die Straße.

© imago/Peter Homann

Protest für Andrej Holm: "Endgültig erschöpft"

Professorinnen und Professoren des Instituts für Sozialwissenschaften der HU fordern Ende der Besetzung

Die Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften soll enden. Nachdem das schon am Dienstag sowohl HU-Präsidentin Sabine Kunst als auch die Dekanin der Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät Julia von Blumenthal und der Geschäftsführende Direktor des Instituts Johannes Giesecke gefordert hatten, melden sich jetzt die Professorinnen und Professorin zu Wort.

„Nach zwei Wochen Institutsbesetzung für Sozialwissenschaften fordern die Professor*innen eine sofortige Beendigung dieses rechtswidrigen Zustands“, schreiben sie in einer Stellungnahme. 20 der 23 auf der Homepage des Instituts gelisteten Professorinnen und Professoren haben unterschrieben. „Die Dauer und das Ausmaß der Besetzung stehen in keinem Verhältnis mehr zu dem ursprünglichen Anlass. Die Ziele des Protests haben allenfalls indirekt mit dem Institut für Sozialwissenschaften zu tun“, erklären sie.

Die Studierenden protestieren mit der Besetzung gegen die Kündigung des Sozialwissenschaftlers Andrej Holm durch Unipräsidentin Sabine Kunst, fordern inzwischen aber auch eine andere Wohnungs- und Hochschulpolitik. Kunst hatte Holm vor zwei Wochen wegen seines Umgangs mit Falschangaben über seine Stasi-Tätigkeit entlassen. Holm hatte angekündigt, dagegen zu klagen.

"Engagierte kritische Lehre wird verhindert"

Die Professorinnen und Professoren stellen nun fest, die Möglichkeit, den Lehrbetrieb unter großem organisatorischem und persönlichem Aufwand weiterhin aufrecht zu erhalten, seien „endgültig erschöpft“.

Bereits die Institutsleitung hatte in ihrem Brief erklärt, in der kommenden Woche müssten mindestens 50 Lehrveranstaltungen entfallen.  Die Professorinnen und Professoren schreiben nun: „Die Besetzung verhindert die kritische und engagierte Lehre. Sie gefährdet die Erbringung von Studien- und Prüfungsleistungen.“

Nach dem Ende der Besetzung seien die Fachschaft und alle Studierenden des Instituts eingeladen, sich weiter über Inhalte und Formen der Lehre auszutauschen. Die Lehrenden seien zudem weiterhin gerne bereit zu hochschulpolitischen Diskussionen. Auch stünden den Studierenden die Räume des Instituts für selbstorganisierte Veranstaltungen grundsätzlich offen.

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