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Wissen: Fasziniert von der Natur – und von Bach Bruce Beutler stammt aus einer Emigrantenfamilie

Ein bisschen Glanz vom diesjährigen Medizin-Nobelpreis fällt auch auf Deutschland. Denn der französische Preisträger Jules Hoffmann, ein gebürtiger Luxemburger, ist seit 1988 Mitglied der deutschen Nationalakademie Leopoldina.

Ein bisschen Glanz vom diesjährigen Medizin-Nobelpreis fällt auch auf Deutschland. Denn der französische Preisträger Jules Hoffmann, ein gebürtiger Luxemburger, ist seit 1988 Mitglied der deutschen Nationalakademie Leopoldina. Hoffmann wurde 1941 in Echternach/Luxemburg geboren. Er studierte Biologie an der Universität von Straßburg, wo er 1969 auch promovierte und seine wissenschaftliche Karriere fortsetzte. Einzige Ausnahme war ein Forschungsaufenthalt bei dem Chemiker Peter Karlson an der Universität Marburg von 1973 bis 1974. Seit 1990 konzentrierte sich Hoffmann darauf, das Immunsystem der Taufliege Drosophila zu untersuchen, seine bahnbrechenden Entdeckungen gelangen ihm in den nächsten Jahren. Von 1993 bis 2005 leitete er das CNRS-Institut für molekulare und zelluläre Biologie in Straßburg, von 2007 bis 2008 war Hoffmann Präsident der Französischen Akademie der Wissenschaften. Er ist bereits vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Robert-Koch- und dem Balzan-Preis. Gemeinsam mit seiner Frau Daniele, die ebenfalls Wissenschaftlerin ist und mit der er zusammengearbeitet hat, hat Hoffmann zwei Kinder.

„Seit ich sieben Jahre alt war, wollte ich Biologe werden“, sagt der Amerikaner Bruce Beutler (53). „Mein Interesse erwuchs aus einer tiefen Faszination für die Natur, vor allem für Tiere.“ Beutler forscht am Scripps-Forschungsinstitut in La Jolla. Er teilt sich die eine Hälfte des mit insgesamt 1,1 Millionen Euro dotierten Preises mit Jules Hoffmann. Die andere Hälfte wurde dem vor Kurzem verstorbenen Kanadier Ralph Steinman zugesprochen. Geboren wurde Beutler in Chicago, er stammt aus einer deutschen Emigrantenfamilie. Er hatte seinen Bachelor-Abschluss an der Universität von Kalifornien in San Diego bereits mit 18 Jahren in der Tasche. Es folgte ein Medizinstudium in Chicago, das Beutler 1981 abschloss. Danach arbeitete er als Wissenschaftler an der New Yorker Rockefeller-Universität und der Universität von Texas in Dallas. Seit 2000 ist er Professor für Genetik und Immunologie am Scripps-Forschungsinstitut.

Wie Hoffmann erhielt Bruce Beutler neben vielen anderen Ehrungen den Robert-Koch- und den Balzan-Preis. 1993 arbeitete er als Humboldt-Forschungspreisträger auch kurzzeitig an der Universität Regensburg. Aus seiner mittlerweile geschiedenen Ehe hat Beutler drei erwachsene Söhne. Mit zweien der drei teile er eine tiefe Bewunderung für Johann Sebastian Bach, hat der Forscher vor Kurzem bekannt. wez (mit dpa)

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