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Wissen: Gerhard Ertl ist gegen die Superuni

Der Chemie-Nobelpreisträger Gerhard Ertl ist gegen die in Berlin geplante „Superuni“. „Ich halte davon nichts“, sagte er der „Berliner Zeitung“ vom Mittwoch.

Der Chemie-Nobelpreisträger Gerhard Ertl ist gegen die in Berlin geplante „Superuni“. „Ich halte davon nichts“, sagte er der „Berliner Zeitung“ vom Mittwoch. „So wie es im Augenblick aussieht, ist die Idee ein tot geborenes Kind. Man kann nicht einfach die besten Teile aus einer Universität herausreißen.“ Es gebe bereits zahlreiche Forschungsinstitute und Universitäten in Berlin, die gut zusammenarbeiteten. Eine „zusätzliche Organisationseinheit“ sei unnötig: „Durch die zusätzlichen Strukturen wird das System noch starrer, und der Wissenschaftsbetrieb ist nicht flexibel genug, um sich bei Bedarf schnell anzupassen“, sagte Ertl, der am Berliner Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft forscht.

Angesprochen auf das zusätzliche Geld, das mit der Superuni , die der Senat unter dem Arbeitstitel „International Forum of Advanced Studies“ plant, der Wissenschaft zugute käme, sagte Ertl: „Die Universitäten wurden in den letzten Jahren schon arg gebeutelt, ihnen wurde viel weggenommen. Wenn man jetzt – etwa durch die Exzellenzinitiative – einen Teil davon zurückgibt, ist das lediglich eine Minderung des Schadens.“

Allerdings müsse sich die Organisation der Hochschulen „unbedingt ändern“. Die Professoren bräuchten mehr Zeit für Forschung und sollten nicht so häufig „in irgendwelchen Gremien sitzen müssen“, sagte Ertl. Stattdessen sollten die Dekane mehr Kompetenzen erhalten. Tsp

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