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Grippemedikament halbiert die Virusmenge: Schimmer der Hoffnung gegen Ebola

Bislang können Ärzte Ebolapatienten kaum helfen. Jetzt hat sich herausgestellt, dass eine Arznei gegen Grippe auch gegen die Seuche hilft, die in Westafrika nach wie vor Menschen tötet.

Das Grippemittel Favipiravir kann die Sterblichkeit von Ebolapatienten mit einer geringen Viruslast von 30 Prozent auf 15 Prozent halbieren. Das sei das Zwischenergebnis, nachdem 80 Patienten in Guinea mit dem Medikament behandelt wurden, berichten Forscher des französischen Instituts Inserm auf der Konferenz zu Retroviren und opportunistischen Infektionen (Croi) in Seattle. Schwerkranken Patienten oder Kindern konnte das Mittel nicht helfen. „Es ist sicher kein Wundermittel“, sagt Annick Antierens, die für „Ärzte ohne Grenzen“ an der Studie beteiligt ist. Die Studie begann am 17. Dezember 2014, die Ebolapatienten werden ausführlich über die Untersuchung und das Medikament aufgeklärt. Bisher lehnte niemand die Teilnahme ab.

Hilft nur im Frühstadium

42 Prozent der Patienten erreichten erst dann die Behandlungszentren in Guéckédou, Macenta und Nzérékoré, wenn ihre Viruslast bereits sehr hoch und ihre Eingeweide geschädigt waren. Von ihnen erlitten etwa 80 Prozent ein Nierenversagen, 93 Prozent starben. Daran änderte Favipiravir nichts. Bei den restlichen 58 Prozent der Patienten betrug die Sterblichkeit mit Favipiravir 15 Prozent. Das antivirale Mittel sollte bei den ersten Symptomen so schnell wie möglich gegeben werden, meinen die Forscher.

Bisher zählte die WHO allein in den drei am meisten betroffenen Staaten 23 539 Ebolakranke. 9541 starben.

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