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HIV

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HIV: Kampf dem Aidsvirus

Die Krankheit Aids ist auch heute noch nicht heilbar. Doch Wissenschaftler testen derzeit Medikamente, die Neuinfektionen verhindern könnten. "Vorsichtig optimistisch" zeigt sich Amerikas oberster Aidsbekämpfer Anthony Fauci.

Die vorhandenen Aids-Medikamente können zwar nicht heilen, aber ihnen gelingt es wenigstens, HIV unter Kontrolle zu halten. Nun sollen sie einen weiteren Erfolg bringen. In klinischen Versuchen wird getestet, ob die Mittel den Aidserreger auch vorbeugend blockieren und HIV-freie Menschen mit hohem Ansteckungsrisiko – etwa Homosexuelle – vor einer Infektion bewahren können.

Getestet werden zwei Anti-Aids-Pillen. Eine enthält den Wirkstoff Tenofovir, die andere zusätzlich Emtricitabin. Der als Haart (Highly Active Antiretroviral Therapy) bekannte Arzneityp blockiert das Virus und bremst seine Ausbreitung im Körper. Die Patienten haben dann weniger Viren im Blut, dem Samen oder der Scheide. Seit langem rätseln Mediziner, ob der gleiche Arzneityp den Erreger nicht schon beim Eindringen in einen noch nicht infizierten Körper abwehren könnte.

Noch ist das nicht bewiesen. Doch Amerikas oberster Aidsbekämpfer, Anthony Fauci, ist zumindest „vorsichtig optimistisch“. Tierversuche, auch mit Primaten, ließen auf eine vorbeugende Wirkung dieser antiretroviralen Medikamente hoffen, sagt der Direktor des Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten bei den amerikanischen Gesundheitsbehörden NIH in Bethesda. Die ersten Studien an Menschen werden Fauci zufolge aber „frühestens im kommenden Jahr vorläufige Ergebnisse liefern“. Die Versuche sind unter anderem in den USA, Brasilien, Südafrika und Thailand geplant.

Auch in Spanien sind Tests mit Freiwilligen zur Aidsbekämpfung vorgesehen: Der dort eingesetzte Impfstoff soll aber keine Infektion mit einem Aids-Erreger verhindern, sondern davor schützen, dass nach einer Infektion die Immunschwächekrankheit ausbricht. Bei 0,5 Prozent der HIV-Infizierten breche Aids niemals aus, erläuterte einer der Wissenschaftler des staatlichen Instituts CSIC. Der Impfstoff solle diese Situation bei anderen Patienten „reproduzieren“. (dpa)

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