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Hochschulpakt: Schavan freut sich über mehr Studierende

Gut 180.000 zusätzliche Studienanfänger haben die deutschen Hochschulen in den vergangenen vier Jahren aufgenommen. Es gibt mehr Plätze durch den Hochschulpakt, die Opposition sieht dennoch einen "Notstand".

Das Ziel des ersten Hochschulpaktes, zwischen 2007 und 2010 gut 91.000 zusätzliche Studienplätze zu schaffen, sei weit übertroffen worden, gab am Dienstag Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) in Berlin bekannt. Sie sprach von einem „Boom bei den Studienanfängern, wie es ihn nie gegeben hat“.

Der Großteil der Plätze (127 424) wurde an Fachhochschulen geschaffen. Auf Universitäten entfiel nicht einmal ein Drittel der Plätze (54 769). Welche Fächer profitierten, konnte Schavan nicht sagen. Es gibt immer wieder Kritik, dass die bei Studierenden beliebten Geisteswissenschaften zu kurz kommen.

Zwischen 2011 und 2015 wollen Bund und Länder im Rahmen des zweiten Hochschulpaktes weitere 275 000 Studienplätze schaffen. Wegen der Aussetzung der Wehrpflicht in diesem Jahr dürften noch einmal mehr Abiturienten an die Hochschulen drängen. Schavan sagte, im Herbst „könnten bis zu 60.000 zusätzliche Studienanfänger kommen“. Allerdings sei es „Kaffeesatzleserei“, eine exakte Prognose aufstellen zu wollen. Es sei nicht abzusehen, wie viele Abiturienten freiwillig zur Bundeswehr gehen oder ein soziales Jahr absolvieren wollten.

Die zusätzlich nötigen Plätze sollen im Rahmen des bestehenden Hochschulpaktes finanziert werden. Es werden Mittel vorgezogen, die ursprünglich für spätere Jahre vorgesehen waren. Vertreter der Opposition kritisierten, der Hochschulpakt sei unterfinanziert. Ernst-Dieter Rossmann (SPD) forderte den Bund auf, den bestehenden Deckel auf seinen Ausgaben für den Pakt (3,2 Milliarden Euro bis 2015) aufzuheben. Kai Gehring (Grüne) warnte vor einem „Studienplatz-Notstand“, falls der Hochschulpakt nicht massiv aufgestockt werde. Nicole Gohlke (Linke) kritisierte, miserable Betreuungsrelationen würden noch verschlechtert.

Schavan gab bekannt, dass Hochschulen im März Anträge abgeben sollen, wenn sie im Rahmen des „Qualitätspakts für Lehre“ ab dem Herbst gefördert werden wollen. Wie viele Projekte in der ersten Runde ausgewählt werden, ist noch nicht klar. 2011 sind für den Qualitätspakt Lehre 140 Millionen Euro eingeplant.

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