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Hochschulpakt: Wirtschaft will mehr Studierende

Verbände unterstützen Senator Zöllners Finanzierungsmodell.

Die Spitzenverbände der Wirtschaft haben sich mit Forderungen für eine wettbewerbsfähige Hochschule an die Politik gewandt. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Bundesverband Deutscher Industrie forderten eine Ausweitung des Hochschulpakts, mit dessen Hilfe in den nächsten Jahren 275 000 neue Studienplätze geschaffen werden sollen. Der Hochschulpakt sollte bis zum Jahr 2020 konzipiert werden und einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Studienplätze in den Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie in der Informatik legen. Die vielen Studierenden, die in den nächsten Jahren zu versorgen seien, stellten für den Nachwuchs an Fachkräften eine „besondere und für Jahrzehnte nicht wiederkehrende Chance dar, die auf jeden Fall genutzt werden muss", heißt es in einer Erklärung.

Um den Fachkräftebedarf nachhaltig zu sichern, müsse ein modernes Finanzierungsmodell für die Hochschulen geschaffen werden. Die Hochschulen sollten einen Teil ihres Budgets nach dem Prinzip „Geld folgt den Studierenden“ erhalten, für das Berlins Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner seit Jahren wirbt. Dann könne in die Bundesländer, deren Hochschulen mehr Studenten aufnehmen als andere, auch mehr Geld fließen.

Notwendig sei es, die Quote der Studienanfänger zu steigern und die Quoten der Studienabbrecher zu halbieren. Die Betreuungsrelation zwischen Studierenden und Lehrkräften müsse um ein Drittel verbessert werden. Der Hochschulpakt sollte genutzt werden, um die Anfängerquote bei den Studierenden von heute 39 Prozent auf 45 Prozent zu erhöhen, die Abbrecherquote von heute 21 Prozent auf zehn Prozent zu senken und die Absolventenquote von heute 24 Prozent auf 35 Prozent zu steigern. Die Spitzenverbände der Wirtschaft melden sich zu einem Zeitpunkt zu Wort, da in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) über die mittelfristige Finanzplanung beraten wird. Nach dem derzeitigen Verhandlungsstand beabsichtigen Bund und Länder nicht, Milliarden für eine bessere Betreuung der Bachelor -und Masterstudenten aufzuwenden. U.S.

Uwe Schlicht

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