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ISS: "Columbus" kann kommen

Das US-Shuttle "Discovery" hat an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Mit an Bord: das Verbindungsmodul "Harmony". Damit ist der Weg frei für das europäische Forschungslabor "Columbus".

Die erfolgreiche Ankopplung des US-Shuttles "Discovery" an der Internationalen Raumstation ist in Europa mit besonderer Spannung verfolgt worden. Denn die Raumfähre bringt als wichtigste Nutzlast das Verbindungsmodul Node 2 "Harmony" auf die Umlaufbahn. Und das macht den Weg frei für Europas Hauptbeitrag zur ISS - das Forschungslabor "Columbus". Nach mehrfacher Terminverschiebung soll die milliardenteure Hightechröhre im Dezember an "Harmony" andocken.

Doch bevor es soweit ist, steht der siebenköpfigen "Discovery"-Crew unter Commander Pamela Melroy noch viel Arbeit bevor. Bei vier "Weltraumspaziergängen" müssen das neue Verbindungsmodul provisorisch installiert und eine Sonnenbatterie umgesetzt werden, ein fünfter Ausstieg ist für die ISS-Besatzung geplant. Bereits am Freitag wird der rund 14,3 Tonnen schwere Koloss aus der Ladebucht des Shuttles gehievt und am Verbindungsmodul Node 1 "zwischengeparkt". Nach Abkoppeln der Raumfähre in gut einer Woche erhält es dann seinen angestammten Platz am US-Modul "Destiny".

Mit Scott Parazynski hat die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde Nasa einen ihrer Veteranen für die Außenbordarbeiten aufgeboten. Der "Chefaussteiger", der bereits das fünfte Mal im All unterwegs ist, wird dabei von seinem Landsmann Douglas Wheelock unterstützt, der seine Weltraumpremiere erlebt. Parazynski freut sich ganz besonders auf seinen vierten und letzten "Weltraumspaziergang", bei dem er mit einem neuen Material eine Reparaturmethode am empfindlichen Shuttle-Hitzeschild erproben soll. Er sei "begeistert" von der Aufgabe, eine "fundamentale Antwort" auf die Frage zu finden, wie sich dieses Material unter Weltraumbedingungen verhält, sagte er Reportern.

Kosmosneuling aus Italien

Die Außenbordoperationen speziell auch zur Montage von "Harmony" werden von dem italienischen Esa-Astronauten Paolo Nespoli aus dem Shuttle koordiniert. Denn sein Land hat das Modul für die Nasa entwickelt und gebaut. Außerdem wird der Kosmosneuling ein Forschungsprogramm absolvieren, das gemeinsam von der Esa und der italienischen Raumfahrtagentur Asi vorbereitet wurde. Dazu gehören Experimente im Bereich der Humanphyisiologie und der Biologie.

Node 2, das im Rahmen eines Schülerwettbewerbs auf den Namen "Harmony" getauft wurde, hat eine Länge von 7,2 Metern und einen Durchmesser von 4,4 Metern. Sein Volumen beträgt 75,5 Kubikmeter. Das Verbindungsmodul, das auch über ein eigenes Lebenserhaltungssystem verfügt, erweitert die Möglichkeiten der Station somit erheblich, so dass sie künftig mehr Astronauten als die bisher dreiköpfige Stammbesatzung beherbergen kann. Anfang nächsten Jahres soll hier auch das japanische Kibo-Labor vor Anker gehen. (mit ddp)

Gerhard Kowalski

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