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Klima: Mehr Krach vor den Küsten

Forscher sagen: Die Versauerung der Weltmeere durch das Treibhausgas Kohlendioxid macht die Ozeane lauter.

Aufgrund der veränderten Chemie der Meere könnten Schallwellen künftig weitere Strecken zurücklegen als heute. Für zahlreiche Meerestiere, die akustisch navigieren und kommunizieren, bedeute das wesentlich mehr Hintergrundlärm.  Das schreiben Forscher um Keith Hester vom kalifornischen Monterey-Bay-Aquarium im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“ (Band 35, Seite L19601).

Ursache für den Effekt ist der zunehmende Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). Ist mehr CO2 in der Luft, nehmen auch die Ozeane mehr davon auf, und es bildet sich dort mehr Kohlensäure. Nach Schätzung des Weltklimarats IPCC könnte dadurch der pH-Wert des Meerwassers bis 2050 um 0,3 Einheiten im Vergleich zur vorindustriellen Zeit sinken. Je saurer das Wasser ist, desto besser könne es Schall transportieren, schreiben die Forscher. Das gilt besonders für tiefe und mittlere Frequenzen unterhalb von 3000 Hertz, die Meeressäuger meistens benutzen. Auch der Zivilisationslärm von Schiffen oder Kraftwerken spielt sich in diesem Bereich ab. Den Berechnungen zufolge könnten sich künftig vor allem im Atlantik die Schallwellen bis zu 70 Prozent weiter ausbreiten. Möglicherweise profitieren einige Tiere von der Veränderung: Auch ihre eigenen Rufe haben dann eine größere Reichweite. (dpa)

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