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Ara

© Philippe Huguen, AFP

Dicht gepackte Nervenzellen: Klug, klüger, Papagei

Papageien und Rabenvögel sind ebenso gewitzt wie manche Menschenaffen. Forscher haben nun eine Erklärung für die erstaunlichen kognitiven Leistungen.

Das Gehirn eines Aras mag nur walnussgroß sein. Seine kognitiven Fähigkeiten können trotzdem mit denen von Menschenaffen mithalten. Papageien und Rabenvögel nutzen Werkzeuge und fertigen diese an. Sie lösen Probleme und können dabei zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden. Sie erkennen sich im Spiegel und planen für die Zukunft. Abstrakte Symbole? Kein Problem! Zoologen um Pavel Nemec von der Karls-Universität in Prag haben nun eine Erklärung für diese Leistung. Zum einen seien die grauen Zellen der Vögel viel kleiner als bei Säugetieren. Zum anderen seien sie in den Großhirnen extrem eng gepackt, schreiben die Forscher im Fachblatt „PNAS“.

Ein Stückchen vom Pallium, dem Mantel um das Großhirn eines Papageien oder Singvogels, enthalte im Vergleich zur Großhirnrinde eines durchschnittlichen Primaten doppelt so viele Nervenzellen. Mäusehirne schnitten noch schlechter ab. Auf gleichem Raum ist dort nur ein Viertel der grauen Zellen zu finden. Die Forscher haben systematisch die Zahl der Neuronen bei etwa 25 Vogelarten gemessen – vom Zebrafinken bis zum Emu. Das Muster wiederholte sich, war aber bei „schlauen“ Vogelarten besonders deutlich. „Das Wort Spatzenhirn gilt als Beleidigung“, sagte Suzana Herculano-Houzel von der Vanderbilt-Universität in Nashville, die an der Studie beteiligt war. „Es sollte ein Kompliment sein.“ Auch wenn der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Neuronenzahl noch nicht ganz sicher sei. jas

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