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Wissen: Kritik an der Akademie der Honoratioren

Eine umfassende Neuorganisierung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) empfiehlt eine Expertenkommission unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Ernst Theodor Rietschel. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) sieht die Empfehlung als „Blaupause“ für die gesamte Akademienlandschaft, erklärte das Ministerium am Mittwoch.

Eine umfassende Neuorganisierung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) empfiehlt eine Expertenkommission unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Ernst Theodor Rietschel. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) sieht die Empfehlung als „Blaupause“ für die gesamte Akademienlandschaft, erklärte das Ministerium am Mittwoch. Die BadW solle sich zu einer Arbeitsakademie entwickeln, „die konsequent unter das Primat der Forschung gestellt ist“, heißt es im Kommissionsbericht. Kritisiert wird insbesondere die starke Rolle der Honoratioren. Künftig sollten die Mitglieder verpflichtet werden, dort wissenschaftliche Projekte zu betreuen und Abteilungen zu leiten. Ziel sei es, dass sich die Akademie zu einer modernen, vielfältig vernetzten und international wirkungsvollen Einrichtung entwickele, erklärte Rietschel.

Neben der Akademie haben die Experten 12 weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Bayern untersucht. Dem international renommierten Historischen Kolleg in München als Center for Advanced Studies wird gute Arbeit bescheinigt. Angemahnt wird eine Gleichstellungsstrategie am Kolleg. Nur acht von 120 geförderten Wissenschaftlern in den gut 30 Jahren des Bestehens waren Frauen. Zudem fordert die Kommission das Land auf, das Kolleg künftig wieder stärker finanziell zu fördern – auch als Anreiz für private Stiftungen. 2006 hatte das Land durch massive Mittelkürzungen eine Krise am Kolleg ausgelöst. -ry

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