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Literaturwissenschaft: Ästhet der Opposition

Der Komparatist Gert Mattenklott ist tot

Der bedeutende Berliner Literaturwissenschafter Gert Mattenklott ist gestorben. Mattenklott war einer der führenden deutschen Komparatisten. Im Zentrum seiner vielfältigen Forschung standen Fragen zur Ästhetik von Kunst und Literatur vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Dabei befasste er sich insbesondere mit Zeugnissen jüdischer Kultur, etwa mit der Ikonologie Aby Warburgs, dem Briefwerk Moses Mendelssohns oder Walter Benjamins. Literaturkritische Essays des mit der UdK-Professorin Gundel Mattenklott verheirateten Wissenschaftlers erschienen im „Merkur“, in „Sinn und Form“ und im deutschen Feuilleton.

Mattenklott, 1942 in Oranienburg geboren, war Schüler von Jacob Taubes und Wilhelm Emrich, besonders aber von Peter Szondi, dem ersten Professor des Instituts für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität. Dort war Mattenklott zur „Melancholie in der Dramatik des Sturm und Drang“ promoviert worden. Mit seinem Buch „Bilderdienst. Ästhetische Opposition bei Beardsley und George“ hatte er sich zwei Jahre später 28-jährig als Research Fellow an der Yale University habilitiert.

Über zwanzig Jahre lang lehrte Mattenklott in Marburg, seit 1985 auch als Adjunct Professor der University of Massachusetts at Amherst. Außerdem unterrichtete er als Gastprofessor in Japan, Israel, Italien und in den USA. 1994 folgte er einem Ruf an die Freie Universität, wo er sich als Dekan und am Interdisziplinären Zentrum für Historische Anthropologie engagierte (Nachruf folgt). Tsp

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