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Wissen: „Medienwissenschaften beliebig und schlecht sortiert“

Die Medien gehören mit einem Jahresumsatz von 57 Milliarden Euro und über eine Million Beschäftigten zu den wichtigen Wirtschaftszweigen in Deutschland. Jetzt hat der Wissenschaftsrat die Ausbildung der Studenten – es handelt sich um 54 739 Nachwuchsakademiker – kritisch unter die Lupe genommen.

Die Medien gehören mit einem Jahresumsatz von 57 Milliarden Euro und über eine Million Beschäftigten zu den wichtigen Wirtschaftszweigen in Deutschland. Jetzt hat der Wissenschaftsrat die Ausbildung der Studenten – es handelt sich um 54 739 Nachwuchsakademiker – kritisch unter die Lupe genommen. Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Peter Strohschneider, charakterisierte die Situation so: Viele Studenten kämen mit dem diffusen Wunsch „irgendetwas mit Medien“ studieren zu wollen an die Unis. Dort werde ihnen vielfach ein „Leipziger Allerlei“ von schlecht sortierten Modulen aus Sozialwissenschaften, Kultur-, Geistes- und Technikwissenschaften geboten. Diese Beliebigkeit müsse beendet werden durch ein klar strukturiertes Studium, das deutliche Bezüge zu den Herkunftswissenschaften biete und im Bachelor zwei Fächer umfassen solle. Erst im Masterstudium könne man dann zur Spezialisierung übergehen.

Es gebe drei fachliche Ausrichtungen, die auch in der Forschung kooperieren müssten: Das sind die sozialwissenschaftlich orientierten Kommunikationswissenschaft, die kulturwissenschaftliche Medialitätsforschung und die Medientechnologie mit ihrer starken Orientierung an der Informatik. Außerdem gebe es in Deutschland kein Forschungsinstitut, das eine profunde Beratung von Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit sichern könne. So sei es nicht zu verstehen, dass die ersten Sendungen der Tagesschau (West) und der Aktuellen Kamera (Ost) gelöscht wurden und man nur über die Aufzeichnungen der Geheimdienste an diese Dokumente herankommen könne. U.S.

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