zum Hauptinhalt

Medikamente: Preis für Tablette gegen Thrombose

Für eine neue Tablette gegen Thrombosen (Blutgerinnsel) haben Forscher des Pharmaunternehmens Bayer Schering aus Wuppertal den Deutschen Zukunftspreis erhalten.

Berlin - Bundespräsident Horst Köhler vergab die Auszeichnung am Mittwochabend in Berlin. Die Sieger im 13. bundesweiten Wettbewerb um die besten marktreifen Ideen aus den Technik-, Ingenieur- und Naturwissenschaften erhalten ein Preisgeld von 250 000 Euro. Die neue Tablette gilt als wirkungsvolle und unkomplizierte Therapie. Sie ist bisher aber erst bei Hüft- oder Kniegelenks-Ersatzoperationen zugelassen. Thrombosen sind eine der häufigsten Todesursachen in Industrieländern.

Teamsprecher Frank Misselwitz sagte: „Das ist ein erhebendes Gefühl.“ Siebeneinhalb Jahre seines Forscherlebens hat allein Mediziner Misselwitz in die Entwicklung der Tablette gesteckt. Das Preisgeld wollen er und sein Team wieder in die Forschung investieren.

Der Bundespräsident rief in seiner Rede zum „Forschen gegen die Krise“ auf. Deutschland habe an Wettbewerbsfähigkeit verloren, sagte Köhler. Durch Forschung könne das Land wieder aufholen. Er mahnte, in diesem Punkt nicht locker zu lassen. „Das wäre Sparen am falschen Platz.“ Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bezeichnete die Auszeichnung als „i-Tüpfelchen auf der Erfolgsgeschichte von Bayer als Erfinderunternehmen“.

Gebräuchliche Medikamente, die Thrombosen verhindern, müssten gespritzt werden, berichtete Misselwitz. Es gibt zwar auch schon Tabletten. Doch sie erforderten bisher noch regelmäßige Patienten-Kontrollen, ergänzte er. Bei dem neu entwickelten Präparat sei das nicht mehr nötig. In den bisherigen Studien habe sich auch gezeigt, dass sich die Zahl der Thrombosen im Vergleich zum Spritzen halbierte. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false