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Wissen: Medizin international studieren Asklepios gründet

mit Budapest Fakultät.

Die Semmelweis-Universität in Budapest ist die bedeutendste medizinische Universität Ungarns. Jetzt hat sie die erste internationale medizinische Fakultät in Deutschland zusammen mit der Asklepios Medical School in Hamburg ins Leben gerufen. Damit erfährt der privatwirtschaftlich organisierte Asklepios-Campus eine Aufwertung: Er wird Bestandteil der medizinischen Fakultät der Semmelweis-Universität. Am vergangenen Freitag wurde die neue Einrichtung in der Botschaft von Ungarn in Berlin öffentlich vorgestellt.

Die Semmelweis-Universität bietet seit 1983 für Mediziner eine deutschsprachige Ausbildung an. Seitdem wurden an der Semmelweis-Universität mehr als 4000 deutsche Studenten immatrikuliert. Darüber hinaus ist die Semmelweis-Universität international ausgerichtet: Aus 64 Ländern kommen ihre Studenten. Wer glaubt, er könnte dem rigiden Numerus clausus an deutschen Universitäten durch einen Wechsel nach Budapest entgehen, ist im Irrtum. Auch an der Semmelweis-Universität wird zum Medizinstudium nur aufgenommen, wer ein hervorragendes Abitur vorweisen kann. Besonders gewertet werden die Noten in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik. Außerdem ist das Studium in Budapest gebührenpflichtig. Von Medizinstudenten werden 11 000 Euro pro Jahr verlangt.

Geboten wird ein anders organisiertes Medizinstudium, das nicht wie in Deutschland um die beiden großen Blöcke der ärztlichen Prüfung (Physikum und „Hammerexamen“) organisiert ist. Vielmehr reihen sich in der Medizinerausbildung in Budapest viele kleinere Prüfungen aneinander. Voraussetzung dafür ist ein dauernder Kontakt zu den Dozenten. Am Ende des Studiums wird ein von der Europäischen Union anerkanntes Diplom verliehen, das zur Führung des „dr. med.“ berechtigt. Im Gegensatz zu dem in Deutschland nach einer Forschungsarbeit vermittelten „Dr. med.“ ist der ungarische klein geschriebene „dr. med.“ nur ein Ausweis für die Berufstätigkeit, aber kein Titel, der vor dem Namen getragen werden darf.

An der internationalen Fakultät ist die Zusammenarbeit zwischen dem Asklepios-Campus in Hamburg und der Semmelweis-Universität so organisiert, dass die gesamte vorklinische Ausbildung einschließlich der ärztlichen Vorprüfung in Budapest stattfindet, der klinische Teil der Ausbildung wird auf dem Campus in Hamburg geboten. Auch Promotionen und Habilitationen sind ab dem Studienjahr 2012/13 an der internationalen medizinischen Fakultät möglich.

Das Interesse von Asklepios an dieser Zusammenarbeit mit der Semmelweis-Universität begründet der Geschäftsführer von Asklepios Jörg Weidenhammer damit, in der Medizin gehöre die Semmelweis-Universität zu den Top Ten in Europa. Wer an dieser Uni das vorklinische Studium abgeschlossen hat, „hat das Lernen gelernt“. Seit der Zusammenarbeit von Asklepios mit der Semmelweis-Universität sei die Qualität für Bewerber auf Chefarzt-Positionen gestiegen. In Berlin wurden jetzt 19 Absolventen dieses neuen Studienangebots die Diplom-Urkunden übergeben. Zwei Drittel von ihnen haben bereits einen Vertrag bei Asklepios unterschrieben. Uwe Schlicht

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