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Wissen: „Mehr Geld für Lehre“

GEW warnt vor Lehrprofessuren und Lecturern

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert analog zur Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Deutsche Lehrgemeinschaft zu gründen. Nur dann könnten Drittmittel nicht allein in die Forschung fließen wie bei der DFG, sondern für Innovationen in Lehre und Studium. Diese Deutsche Lehrgemeinschaft müsse wie die DFG mit Milliarden Euro ausgestattet werden. Träger der Deutschen Lehrgemeinschaft sollten die Hochschulen, die in der Lehre tätigen Wissenschaftler und die Studenten sein.

Das für Hochschulen und Forschung verantwortliche Vorstandsmitglied der GEW, Andreas Keller, forderte, die seit Jahren bestehende Unterfinanzierung der Hochschulen zu beenden. Den Hochschulen fehlten jährlich 2,3 Milliarden Euro. Bereits in der ersten Rate für die Zeit von 2007 bis 2010 sei der Hochschulpakt unterfinanziert. Bei der Fortsetzung des Hochschulpakts müsse es das Ziel sein, bis zum Jahr 2020 die Hochschulen für 2,7 Millionen Studierende auszubauen.

Der Wissenschaftsrat beziffert den jährlichen finanziellen Mehrbedarf der deutschen Hochschulen wie berichtet mit 1,1 Milliarden Euro. In den Empfehlungen zur „Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium“, die offiziell am heutigen Montag vorgestellt werden, heißt es dem Vernehmen nach, von dem Geld sollten in erheblichem Umfang neue Professoren, aber auch Dozenten und Tutoren eingestellt werden. Die zusätzlichen Professuren sollen zur Hälfte mit dem Schwerpunkt Lehre ausgeschrieben werden, um das Betreuungsverhältnis von Lehrenden zu Studierenden erheblich zu verbessern. Bei den Berechnungen des Wissenschaftsrats sind die erwarteten Steigerungen der Studentenzahlen in den kommenden Jahren ausdrücklich nicht berücksichtigt.

Die GEW warnte vor der Einführung von Lehrprofessuren mit einem hohen Stundendeputat oder von Lecturern. Eine solche Lösung berge die Gefahr in sich, dass die Vollprofessoren die Lehre dann ganz auf die Lehrprofessoren abschieben würden. U.S./-ry

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