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Soll auch in einem Aufsatz von 2008 plagiiert haben: Annette Schavan.

© dpa

Neues Schavan-Plagiat: Die FU will den Vorwurf "in Ruhe prüfen"

Der Theologe, bei dem Annette Schavan 2008 abgeschrieben haben soll, sieht "Parallelen, aber kein Plagiat". Die Freie Universität will den neuen Fall prüfen, ausschlaggebend für die Honorarprofessur sei aber Schavans Doktorarbeit.

Der Freiburger Theologieprofessor Peter Walter, bei dem die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan abgeschrieben haben soll, sieht darin keine Urheberrechtsverletzung. Es gebe zwar „an wenigen Stellen Parallelen zwischen dem Aufsatz von Frau Schavan und meinem eigenen“, sagte Walter am Dienstag dem Tagesspiegel. „Ich hätte mich gefreut, wenn Frau Schavan diesen auch erwähnt hätte, aber ein gravierendes Plagiat kann ich nicht erkennen.“

Den neuen Plagiatsvorwurf gegen Schavan hatte am Montag der Betreiber des Internetforums „schavanplag“ erhoben. Der anonyme Plagiatsjäger, der sich „Robert Schmidt“ nennt, dokumentiert Passagen aus einem Aufsatz Schavans über die Universitätsgeschichte von 2008, die sie aus einem Text Peter Walters aus dem Vorjahr übernommen habe.

Die Freie Universität Berlin (FU) will „die Behauptungen des anonymen Bloggers in Ruhe wissenschaftlich prüfen“, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. Ausschlaggebend für die Entscheidung über Schavans Honorarprofessur an der FU sei jedoch das Ergebnis ihres Rechtsstreits mit der Universität Düsseldorf. Diese hatte Schavan im Februar wegen Plagiierens in ihrer Dissertation den Doktortitel entzogen; Schavan klagt gegen die Entscheidung. „Robert Schmidt“ hat die FU in seinem Blog aufgefordert, Schavan den Professorentitel schon aufgrund seines neuen Plagiatsfunds zu entziehen. Den universitätsgeschichtlichen Aufsatz hatte die FU 2008 als einen Beleg für Schavans wissenschaftliche Arbeit genannt, die eine Ehrenprofessur rechtfertige.

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