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Pandemie: Schweinegrippe - die Impfung

Die Berliner Impfaktion gegen die neue Grippe hat am 26. Oktober begonnen und ist nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission in drei Phasen aufgeteilt.

Die Berliner Impfaktion gegen die neue Grippe hat am 26. Oktober begonnen und ist nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission in drei Phasen aufgeteilt. Für den ersten Durchgang sind die Gesundheitsämter der Bezirke und die Kliniken zuständig. Sie immunisieren seit etwa zwei Wochen „Schlüsselpersonal“, etwa Ärzte, Krankenpfleger oder Polizisten sowie Menschen, die bereits chronische Krankheiten haben.

Am Montag beginnt dann mit der zweiten und dritten Phase die Immunisierung der Bevölkerung. Diese soll in den Praxen von Allgemeinmedizinern, Internisten, Kinderärzten, Gynäkologen und Hautärzten erfolgen. Vorrang haben weiterhin chronisch Kranke, Schwangere oder behinderte Kinder, für die eine Infektion lebensgefährlich sein kann. Sind noch Kapazitäten frei, werden auch schon andere Impfwillige immunisiert. Diese Phase Nummer 2 soll spätestens in der zweiten Novemberhälfte abgeschlossen sein. Danach sollen generell alle interessierten Berliner die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen.

Dass alles derart reibungslos abläuft, ist aber keineswegs sicher. Zum einen weiß derzeit niemand, ob die vom Senat bestellten zwei Millionen Impfdosen rechtzeitig geliefert werden und ausreichen. Zum anderen sind bislang nur etwa 300 Mediziner bereit, sich an der Aktion zu beteiligen. Für ein optimales Impfnetz wären rund 2000 nötig. Viele Ärzte lehnen das angebotene Impfhonorar als kaum kostendeckend ab. Außerdem halten sie den Impfstoff noch für risikoreicher als die Bedrohung durch das Virus.

Die Impfung ist kostenlos und von der Praxisgebühr befreit. Der Schutz setzt elf bis 15 Tage nach der Spritze ein. Wer sich auch gegen die saisonale Influenza impfen lassen will, sollte einen Abstand von zwei bis drei Wochen zur Schweinegrippe-Impfung einhalten. Da das Schweinegrippevirus momentan alle anderen Grippeviren verdrängt, empfiehlt das Robert-Koch-Institut, sich zuerst gegen dieses schützen zu lassen. Theoretisch kann man gegen beide Erkrankungen parallel impfen, das ist aber für den Körper belastend. Grundsätzlich genügt eine Spritze, nur bei über 60-Jährigen wird eine zweite verstärkende Spritze mit drei Wochen Abstand empfohlen.

In allen Bundesländern sind ähnliche Impfaktionen angelaufen. Auch dort beteiligen sich bisher längst nicht alle Arztpraxen. Im Gegensatz zu Berlin und Rheinland-Pfalz haben sich die Kassenärztlichen Vereinigungen aber überall auf Honorare für eine Spritze zwischen 4 und 6 Euro geeinigt. In Berlin scheiterte dies, weshalb nun mit jedem Arzt ein einzelner Vertrag abgeschlossen werden muss. Christoph Stollowsky

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