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Das Satellitenbild zeigt, wie ein alter Krater von einer Verwerfung durchschnitten und die Teile jeweils nach links gegeneinander versetzt wurden.

© Google Mars created by MOLA Science Team

Planetenforschung: Gibt es auf dem Mars Plattentektonik?

Ein US-Forscher behauptet, Hinweise für zwei tektonische Platten auf unserem Nachbarplaneten gefunden zu haben. Doch seine These ist umstritten.

Die Erde gilt bislang als einziger Planet des Sonnensystems, auf dem es eine aktive Plattentektonik gibt: Ihre Kruste besteht aus mehreren Platten, die sich langsam über die Oberfläche bewegen. Offensichtlich gibt es auch auf dem Mars Plattentektonik. Das behauptet zumindest An Yin von der Universität von Kalifornien in Los Angeles im Fachjournal „Lithosphere“, nachdem er Satellitenbilder ausgewertet hat. Sie legen nahe, dass die Ränder des Valles Marineris, eines gewaltigen Schluchtensystems, um rund 150 Kilometer gegeneinander verschoben wurden. Die Distanz zeige sich etwa an den versetzten Rändern eines alten Einschlagkraters (s. Foto).

„Die Verwerfung ist wahrscheinlich immer noch aktiv, begleitet von Mars-Beben“, sagt An Yin laut einer Mitteilung seiner Universität. „Aber nicht regelmäßig, es gibt vermutlich lange Ruhephasen, die vielleicht Jahrmillionen dauern.“ Nach allem, was er auf Satellitenbildern gesehen habe, bestehe die Marskruste lediglich aus zwei großen Platten, fügt er hinzu. Auf der Erde sind es immerhin sieben große und noch mehr kleine Blöcke.

„Ich bin skeptisch“, sagt Harald Hiesinger, Planetengeologe an der Uni Münster. Dem Mars fehlten einige Merkmale, die typisch für Plattentektonik seien, wie tiefe Gräben entlang von Subduktionszonen oder Vulkane, die an den Rändern der Kontinente oft perlenschnurartig angeordnet seien. „Aus diesen Gründen glauben viele Forscher, dass es auf dem Planeten keine Plattentektonik gibt.“ nes

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