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Unter dem geöffneten Deckel kam der Rest des gesammelten Asteroidenmaterials zum Vorschein.

© dpa/Erika Blumenfeld & Joseph Aebers

Probe des Asteroiden „Bennu“: Nasa kann Behälter endlich öffnen

Man kennt es von Gurkengläsern und Ketchupflaschen: Sie lassen sich teils auch unter größter Kraftanstrengung nicht öffnen. Die US-Weltraumbehörde Nasa hat ein ähnlich gelagertes Problem gelöst.

Schon die Entnahme einer Probe des Asteroiden Bennu war spektakulär, dann wurde sie ähnlich spektakulär auf die Erde zurückgebracht. Nun wird sie untersucht. Dabei waren jedoch lange zwei „hartnäckige Verschlüsse“ im Weg.

Rund vier Monate nachdem die Sonde „Osiris-Rex“ eine Geröllprobe des Asteroiden Bennu auf die Erde abgeworfen hat, haben Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde Nasa den Behälter endlich öffnen können. Zwei Verschlüsse hätten nach wochenlangen Versuchen geöffnet werden können, teilte die Nasa mit und veröffentlichte ein Foto, das einen Blick auf die geöffnete Kapsel und ihren Inhalt gewährt.

Zuvor hatte es der Nasa im Internet viel Spott eingebracht, dass es zwar gelungen war, eine Probe von einem Asteroiden einzusammeln und auf die Erde zu bringen, man dann aber daran scheiterte, den Behälter zu öffnen.

Beim Inhalt handele es sich um Steinchen von bis zu einem Zentimeter Größe und Staub, teilte die Nasa mit. Wie viel es insgesamt genau sei, werde nun ermittelt. Zuvor hatten die Nasa-Wissenschaftler bereits rund 70 Gramm Geröllprobe geborgen, die sich in der Kapsel rund um den eigentlichen Behälter befunden hatten. Erste Untersuchungen dieses Teils der Probe hatten gezeigt, dass sich darin Spuren von Wasser und Kohlenstoff befinden.

Es handelt sich um die erste erfolgreich zur Erde gebrachte Probe eines Asteroiden in der Geschichte der US-Raumfahrtbehörde und die größte jemals entnommene solche Probe überhaupt. Sie war im September von der Nasa-Sonde „Osiris-Rex“ aus einer Höhe von rund 102.000 Kilometern abgeworfen worden und landete dann geschützt von einem Hitzeschild und gebremst von Fallschirmen in der Wüste des US-Bundesstaats Utah. Von dort wurde sie in Nasa-Labore im US-Bundesstaat Texas gebracht, wo sich nun rund 200 Wissenschaftler:innen mit 60 verschiedenen Untersuchungsmethoden an dem Material zu schaffen machen. Noch in diesem Jahr solle ein vollständiger Katalog der Probe veröffentlicht werden, hieß es.

Der tiefschwarze Asteroid Bennu, benannt nach einer antiken ägyptischen Gottheit, hat einen Durchmesser von rund 550 Metern und könnte der Erde in etwa 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden und will ihn deshalb genauer erforschen. Zudem erhoffen sich die Forschenden von der rund eine Milliarde Dollar teuren Osiris-Rex-Mission Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren, denn solche Asteroiden sind Überbleibsel davon. (dpa)

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