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Im Magnus-Haus Berlin wurde die Bekanntgabe des Nobelpreisträgers für Physik 2014 live übertragen aus Stockholm.

© Doris Spiekermann-Klaas

Public Viewing zum Physik-Nobelpreis: Physiker in Berlin applaudierten leise

Am Dienstag wurde in Stockholm bekannt gegeben, wer den Physik-Nobelpreis erhalten wird. Das Ereignis verfolgten auch Physikerinnen und Physiker in Berlin - auf einer Leinwand. Allerdings ohne Jubel und Schampus.

Wie, das war’s jetzt? Keine fünf Minuten hat es gedauert, bis die Physikerinnen und Physiker im Berliner Magnus-Haus wissen, wer ihrer Fachkollegen den Nobelpreis bekommen wird. Ohne viele Worte, ohne viel Tamtam verkündet das Komitee in Stockholm die drei Namen: Isamu Akasaki. Hiroshi Amano. Shuji Nakamura. Doch niemand hier regt sich, jubelt, öffnet den Schampus. Nur hier und da beginnt jemand, langsam zu klatschen, ganz zaghaft, ganz vorsichtig. So als würden die Doktoranden und Professoren noch überlegen, ob die drei Fotos auf der Leinwand wirklich die diesjährigen Preisträger zeigen. Die Träger der höchsten Auszeichnung für Physik.

Inmitten der rund 50 Gäste stehen fünf junge Männer. Sie sind Studierende der Physik und sollen Antworten geben. Diese Zurückhaltung, warum? Ihre erste Erklärung: „Nun ja, die Bekanntgabe war auf schwedisch. Das war schon schwierig zu verstehen.“ Auch wenn sie sich damit auskennen, mit dem schwierigen Verstehen. „In den Vorlesungen sind wir es ja auch gewohnt, nicht alles sofort zu begreifen“, sagt Andreas Fehlner mit einem Augenzwinkern. Und es sei ja auch so schnell gegangen. Ein paar einleitende Worte und die Namen der Nobelpreisträger waren in der Welt. In den letzten Jahren, da habe das Prozedere in Stockholm mitunter länger gedauert.

Während die ersten Gäste aus dem Raum gehen, um am Buffet noch ein schwedisches Häppchen zu probieren, fällt den Nachwuchsforschern noch ein zweiter Grund für die Freude im Stillen ein. Es war nicht nur die Art der Bekanntgabe, so schnell und fremdsprachig. Es war auch das Wesen der Zuhörer, der Physikerinnen und Physiker. „Die sind ja doch eher schüchtern“, sagt einer der Nachwuchswissenschaftler leise. „Das liegt wohl in ihrer Natur.“

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