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Rekordzahl von Studienanfängern: An den Unis wird es immer voller

An den Unis wird es immer voller. Abiturienten erfahren das schon bei der Bewerbung: Viele Studienfächer sind mit einem Numerus Clausus versehen. Jetzt bestätigen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes den Andrang.

So viele Erstsemester wie nie haben 2010 ihr Studium aufgenommen. Die Studierquote – der Anteil eines Jahrgangs, der ein Studium aufnimmt – legte im Vergleich zum vergangenen Jahr um drei auf 46 Prozent zu. Insgesamt waren 2,2 Millionen Studierende eingeschrieben, auch das ein Allzeithoch.

Margret Wintermantel, die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), sagte, in Anbetracht des Fachkräftemangels sei die Entwicklung „sehr erfreulich“. Allerdings bleibe die finanzielle Lage der Unis „prekär“. Der Hochschulpakt, mit dem seit 2007 zusätzliche Studienplätze finanziert werden, müsse aufgestockt werden. Der Pakt wurde wegen bevorstehender geburtenstarker Jahrgänge und doppelter Abiturjahrgänge aufgelegt.

Die größte Steigerung gab es im Saarland (13 Prozent mehr Studienanfänger). Viele Erstsemester strömten auch nach Bayern (plus neun Prozent), Berlin und Nordrhein-Westfalen (je plus acht Prozent). In Berlin nahmen 28 000 Erstsemester ein Studium auf. Rückgänge verzeichneten die ostdeutschen Länder. Allerdings hätten in der Gesamtschau der vergangenen Jahre die Ostunis mehr Studienanfänger aufgenommen, als sie nach den Vorgaben des Hochschulpaktes gemusst hätten, sagte Wintermantel.

Die finanzielle Lage sei umso dramatischer, als sich mehr Studenten einschreiben, als von der Politik vorgesehen, sagte Wintermantel. Zwischen 2007 und 2010 waren im ersten Hochschulpakt 91 000 zusätzliche Studienplätze eingeplant. Tatsächlich kamen 156 000 zusätzliche Erstsemester. Um diese Überlast aufzufangen, bräuchten die Unis zwei Milliarden Euro mehr. Zusätzlich verschärft sich die Lage 2011, weil die Wehrpflicht ausgesetzt wird. Die HRK geht davon aus, dass allein deswegen bis zu 40 000 Anfänger mehr kommen. Dafür veranschlagt die HRK nochmals 200 bis 260 Millionen Euro für 2011.

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