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Sepsis erkennen: Kein roter Streifen

Was der Volksmund unter „Blutvergiftung“ versteht, ist so einfach wie falsch. Die Warnsignale einer Sepsis sind viel unspezifischer und schwerer zu deuten.

Es klingt so einfach. Bei einer „Blutvergiftung“ bildet sich ein roter Streifen, der Richtung Herz wandert. Ist er dort angekommen, stirbt der Mensch. So hat es fast jeder irgendwann gehört. Trotzdem ist es falsch. Der Streifen bildet sich bei einer lokalen Infektion der Lymphbahnen.

Bei einer Sepsis geraten Keime und ihre Giftstoffe in die Blutbahn. Daraufhin läuft die Abwehr Amok und greift den eigenen Körper an. Die Symptome variieren je nachdem, welche Organe durch die Entzündung bereits geschädigt sind. Warnsignale können sein:

– Verwirrtheit, der Mensch ist nicht mehr „er selbst“

– hohes Fieber oder auch Untertemperatur

– eine extreme Schwäche

– niedriger Blutdruck und Herzrasen

– schnelle, flache Atmung

– die Lippen können bläulich verfärbt sein

– wenig oder gar kein Urin

Besonders verdächtig ist das, wenn sich zuvor eine Wunde entzündet hatte oder man von einer anderen Infektion weiß. Dann muss man sofort zum Arzt! Sepsis ist ein Notfall, jede Stunde zählt. Wer zögert, verringert seine Überlebenschancen.

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