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Stürmische Zeiten kommen auf die TU zu: Sie muss acht Professuren streichen.

© Daniel Naupold/dpa

Strukturplan beschlossen: TU Berlin verzichtet auf acht Profs

Die Technische Universität Berlin hat ihren Strukturplan beschlossen. Die TU verzichtet künftig auf acht Professuren und richtet neue "Innovationsprofessuren" ein. In der Uni gibt es auch Kritik an den Plänen.

Auf acht Professuren muss die Technische Universität Berlin künftig verzichten, darunter Gebiete wie Fahrzeugmechanik oder Hybridmaterialien. Das sieht der neue Strukturplan der TU vor, den der Akademische Senat jetzt nach längerer Diskussion mit breiter Mehrheit verabschiedet hat.

Die TU darf nicht mehr als 276 Professuren haben

Hintergrund ist, dass der Berliner Senat von den Unis bis Ende Juni eine Erklärung verlangt, wie sie in den kommenden zehn Jahren ihre Professuren auf die Fachgebiete verteilen wollen. Die TU muss ihre Gesamtzahl an Professuren auf 276 zurückführen, den Stand von 2004, als es in Berlin die letzte Sparrunde gab. Der Verzicht auf die acht Professuren wird nötig, weil die TU in den letzten Jahren an anderer Stelle dieselbe Zahl an Professuren zusätzlich eingerichtet hat – etwa mit Mitteln aus der Exzellenzinitiative. Diese zusätzlichen Professuren müssen nun in den regulären Haushalt überführt werden. Um die anderen ebenfalls zu behalten, reicht das Geld nicht; allerdings sind die meisten von ihnen seit längerem nicht besetzt.

Längere Diskussion über den Strukturplan

Die Debatte im AS verlief ähnlich wie in der vorangegangenen Sitzung, als der Strukturplan erstmals diskutiert wurde. Einige AS-Mitglieder forderten, lieber vom Berliner Senat mehr Geld zu verlangen anstatt die Professuren aufzugeben. „Der Finanzsenator erwartet fast eine Milliarde Euro mehr an Steuereinnahmen. Wir müssen kommunizieren, dass die Unis bei der Verteilung als erste dran sind“, sagte Franz-Josef Schmitt von den wissenschaftlichen Mitarbeitern. Vor allem die Studierenden äußerten Unbehagen, dass die Fakultäten benachteiligt würden, die nicht in der Exzellenzinitiative erfolgreich waren. Ein Antrag der Studierenden, der den Plan des Präsidiums hinfällig gemacht hätte, wurde aber abgelehnt wie auch der Vorschlag, die zu streichenden Bereiche nicht zu benennen.

Neu sollen "Innovationsprofessuren" sein

Der AS stimmte auch sechs neuen „Innovationsprofessuren“ zu. Dafür müssen weitere Bereiche wegfallen, die flexibel durch neue Fachgebiete ersetzt werden. Das Präsidium erhofft sich davon mehr Spielräume bei Berufungen. „Wir steigern den Wettbewerb innerhalb der Universität“, sagte TU-Präsident Christian Thomsen. Sechs Bereiche, die wegfallen können, hat das Präsidium benannt, die Fakultäten können aber noch andere Bereiche identifizieren. Bis Ende des Jahres will die TU vereinbaren, nach welchem Modus die Innovationsprofessuren verteilt werden. Demnächst stehen zudem Diskussionen über den Haushalt an: Dann wird es erneut darum gehen, wie die Uni mit ihrem Millionendefizit umgeht.

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