zum Hauptinhalt
Fassade und Klingelschild eines Studentenwohnheims in Berlin-Kreuzberg.

© Kai-Uwe Heinrich

Studentenwohnheime in Berlin: Baubeginn erst 2016?

Die Planung für die neuen Studentenwohnheime in Berlin verläuft schleppend. Der für 2015 angekündigte Baubeginn für neue Projekte des Studentenwerks droht um ein Jahr verschoben zu werden.

Um die studentische Wohnungsnot zu lindern, will Berlin 5000 zusätzliche Studentenwohnheimsplätze schaffen – das hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit im vergangenen Frühjahr angekündigt. Doch bis die ersten Studierenden tatsächlich in neue Wohnheime des Studentenwerks einziehen, dürfte es noch länger dauern als bisher gedacht. Denn das Land hat im Doppelhaushalt für 2014/15 gar keine Mittel für den Bau zusätzlicher Wohnheimsplätze eingestellt. Bauplanungen befinden sich auch erst im Anfangsstadium. Das geht aus einer Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Anja Schillhaneck und Katrin Schmidberger hervor (hier).

"Erste Baukörperplanungen und Kostenschätzungen"

Im vergangenen Herbst hieß es noch, die Stadtentwicklungsverwaltung rechne ab 2015 mit einem Baubeginn. Davon ist jetzt nicht mehr die Rede, konkrete Daten werden nicht genannt. Die Verwaltung weist lediglich darauf hin, dass „zwischen Planung und Fertigstellung solcher Bauvorhaben üblicherweise mehrere Jahre einzuplanen sind“. Für fünf Grundstücke aus dem Liegenschaftsfonds habe das Studentenwerk „erste Baukörperplanungen und Kosteneinschätzungen“ vorgenommen. Die „Frage der Realisierung“ sei dann im Rahmen einer Senatsvorlage zu klären, an der die Wissenschaftsverwaltung derzeit arbeite. Hinter den Kulissen heißt es, erfahrungsgemäß dauere allein die Planung solcher Vorhaben zwei Jahre – Baubeginn könnte demnach frühestens 2016 sein.

Nur 610 Plätze in Aussicht, bebraucht werden 5000

Von den 5000 Plätzen wäre man aber auch dann noch weit entfernt, wenn auf den anvisierten Grundstücken tatsächlich Wohnheime gebaut werden. Insgesamt könnten dort vielmehr nur maximal 610 Plätze entstehen, wie aus dem Schreiben hervorgeht. Reserviert sind demnach für das Studentenwerk zwei Grundstücke in der Amrumer Straße in Wedding sowie je ein Grundstück in der Buschallee (Pankow), Nordbahnstraße (Wedding) und am Steglitzer Damm (Steglitz).

Wie knapp der Wohnraum für Studierende in Berlin ist, verdeutlicht die Warteliste des Studentenwerks: Dort stehen derzeit knapp 1000 Bewerberinnen und Bewerber; die 9500 vorhandenen Plätze sind alle belegt (hier geht's zum "Wohnheimportal"). Weil das öffentlich geförderte Studentenwerk den Bedarf nicht mehr decken kann, springen immer öfter private Träger mit eigenen Wohnheimen ein. Ein Beispiel dafür ist das neue Studentendorf in Adlershof. Bei privaten Trägern liegt die Miete in der Regel höher als beim Studentenwerk.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false